Venice in Brisbane
Dear all
Nachdem ich in Brisbane einen Job gefunden habe, mich im Fitnesscenter angemeldet habe und nicht mehr nur von drogensuechtigen Sexjunkies umgeben bin, koennte man mein Leben fast schon als langweilig bezeichnen. Jedenfalls im Vergleich zu dem was vorher alles lief.
Mir gefaellts aber im Moment ganz gut so. Ich habe endlos Zeit zum fotografieren, entdecke die Stadt, verbringe recht viel Zeit in einer Fotogallerie (check it out, I LOVE it!), arbeite ca. 3 mal pro Woche, gehe mit Jenny ins Fitness, lese, koche und schlafe.
Da ich direkt neben Chinatown wohne, ist meine Motivation Chinesisch zu lernen wieder gestiegen.
Das einzig wirklich aergerliche ist, dass ich in einem Zimmer bin mit einem passionierten Schnarcher. John ist puenktlicher als jede Schweizer Uhr. Exakt 1 Stunde nachdem er ins Bett geht, faengt er an zu schnarchen. Und wie. Die ersten zwei Naechte haben Jenny und ich das so hingenommen, danach haben wir beschlossen, es muss sich was aendern. Unsere Plaene gingen von John wecken ueber John ganz loswerden (but plans didn't include murder, although we talked about it).
Nachdem ich dann erfolglos versucht habe John zu wecken, und ihn dazu zu bewegen sich selbst zu bewegen, habe ich kurzerhand sein Schnarchen aufgenommen und ihm am naechsten Tag vorgespielt.
Seit da geht John morgens um 8 Uhr ins Bett. Manchmal auch gar nicht. Keine Ahnung was er macht, wie es ihm geht, und ob Jenny ihn schlussendlich doch umgebracht hat. Jedenfalls ist jetzt Ruhe im Hennenstall.
Seit einiger Zeit esse ich hier Sushi, und ich bin suechtig danach. Diejenigen, die mich kennen, wissen dass das viel heisst, denn ich bin/war sehr heikel was Essen betrifft. Richtig schweizerisch, was der Bauer nicht kennt, ruehrt er nicht an. Gut, ich bin Vegetarier, und das bleibe ich auch. Aber Fisch hab ich eigetnlich sehr gern, nur roh ... vor Australien konnte ich mich nicht dazu ueberwinden.
Bis jetzt hab ich immer die gleichen Sushis bestellt, aber gestern nach dem Yoga hat Jenny mich in ein Sushi Restaurant geschleppt, wo eine Spielzeugeisenbahn die verschiedensten Varianten von Sushi an den Tischen vorbeigefahren hat. Todesmutig habe ich Jenny fuer mich aussuchen lassen. Diese Entscheidung habe ich allerdings relativ bald bereut, denn Jenny ist Chinesin und haelt Chickenfeet und Fisheyes fuer eine absolute Delikatesse. So viel zu ihrem Geschmack.
Als ich auf eine Sushi-Rolle gebissen habe, die mit orange-gelben Puenktchen paniert war, hatte der Spass ein Ende. Geschmeckt hat's zwar nicht schlecht, aber die Konsistenz hat mich sehr skeptisch gemacht.
Kaviar. Na herrlich. Fuer mich wars eine riesen Ueberwindung, rohen Fisch zu essen. Bis ich Kaviar gern bekomme, gehts wahrscheinlich nochmal 10 Jahre!
Ich hab dann versucht die ekligen knusprigen Eier von meiner schoenen Sushi-Rolle zu kratzen, was mir klaeglich misslang. Also habe ich die Rolle in Wasabi und Sojasauce ertraenkt, und alles gegessen. Unter Jennys hoechst amuesiertem Blick.
Ich glaube ich bleibe dann doch lieber noch ein Weilchen bei meinem Lieblingssushi, Lachs und Avocado. Und probiere als naechstes die Seafood Pasta im Venice aus. (a propos Venice, hier sind Bilder vom Restaurant).
Ciao folks!
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