Ski heil!
Aus aktuellem Anlass (draussen Schnee und Wochenende = Skiweekend!) habe ich gestern mit Freundinnen zusammen in der Kiste von vergangenen Erlebnissen gewühlt, und dabei eine alte Skilift-Story ausgegraben.
Vor ca. 10 Jahren hab ich angefangen zu snowboarden. Ich liess mich auch nicht abschrecken von all den Warnungen betreffend Skilift fahren, wie mühsam und schwierig das sei. Mühe hatte ich schlussendlich nur beim fahren auf der Piste an sich. Meine Kollegen auch, wir alle waren übersät mit blauen Flecken - sie aber noch weil sie tatsächlich ständig aus dem Skilift rausflogen. Für mich war das glücklicherweise das einfachste an der ganzen Sache.
Trotz unzähliger Stürze auf der Piste hielt ich durch, war immer froh wenn ich unten war und auf den Lift konnte, um mich mal für 10 Minuten erholen zu können. Am Ende dieser Woche konnte ich mich einigermassen auf dem Brett halten, und fühlte mich wie eine Prinzessin.
Im nächsten Jahr freute ich mich schon lange vor den Ferien aufs boarden. Hoch motiviert stürzte ich mich mit einer Kollegin auf den Lift, fuhr keine 5 meter und flog raus. Etwas erstaunt war ich schon, aber wer schmeisst schon den Bettel hin wegen einmal rausfliegen!
Es blieb nicht bei einem Mal. So gut es das letzte Jahr geklappt hatte - so schlecht klappte es dieses Jahr. Ich kam partout nicht bis nach oben. Irgendwann traute ich mich nicht mal mehr, wieder runter zu fahren und mich wieder von neuem anzustellen, weil mich der Skiliftwart schon auslachte. Nachdem ich wieder und wieder rausgeflogen war, und am Skiliftrand sass, überlegte ich verzweifelt, was ich noch für Möglichkeiten hatte. Da kam gerade ein Bügel daher, der nur mit einem Snowboarder besetzt war. Ich hatte nix zu verlieren, rutschte in Position und fragte, ob ich mitkommen dürfte. Er war von der ungewohnten Frage etwas überrumpelt und liess sich zu einem "ja" hinreissen. Ich schnappte mir den Bügel, verlor das Gleichgewicht, knallte gegen ihn und wir flogen beide raus. Etwas irritiert verabschiedete er sich dann talabwärts, was für mich ja nicht in Frage kam.
Ich musste es wieder wagen - selbst wenn dabei noch mehr unschuldige Snowboarder drauf gehen sollten.
Sie gingen drauf. Reihenweise schmiss ich sie aus dem Skilift.
Diese Taktik ging nicht auf. Snowboarder waren einfach zu instabil! Also wechselte ich mein Ziel, und wartete auf einzelne Skifahrer. Dieser Plan funktionierte viel besser, schon mit dem ersten kam ich sicher bis oben auf den Berg, wo mein Snowboardlehrer das Warten längst aufgegeben hatte und mich abseits der Piste am suchen war. Für die nächsten paar Bergfahrten wurde ich dazu verdonnert, mit ihm auf den Skilift zu kommen - was den Vorteil hatte dass ich mein Selbstvertrauen tatsächlich zurückgewann, und heute Unfall- und Gefahrenlos für andere in einem Zug auf den Berg raufkomme.
In diesem Sinne, - Ski heil, auf dass alle den Berg auch wieder heil runter kommen!
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