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Mittwoch, April 25, 2007

Quiiiiiiiiek!

Als kleine Kinder haben meine Schwester und ich im Schwimmbad versucht, Wal-Geräusche zu imitieren. Es ist kein Schreien unter Wasser, sondern Luft gegen die Stimmbänder drücken. Erzeugt ein lustiges Quieken, das man sehr gut hören kann.

In den Ferien letzte Woche, wir waren grade Volldampf unterwegs nach Süden, als jemand "Dolphins!" schrie. Ich raste zum Unterdeck, warf mich in Tauchanzug und Flossen, packte Taucherbrille und Schnorchel und war bereit, mich sofort in die Fluten zu schmeissen, sobald die Schiffsschraube aufgehört hatte zu drehen. Doch die Crew verfrachtete mich statt dessen in ein Schlauchboot, und setzte damit den vorüber ziehenden Delphinen nach. ich war so aufgeregt dass ich kaum die Taucherbrille anziehen konnte. Kaum hatte ich sie an, liess ich mich nach hinten über Board fallen und schluckte zuerst mal einen Riesen Schwall Salzwasser. *hustphööä*! Als ich das nächste Mal unter Wasser lugte, sah ich die Delphine friedlich und intensiv kommunizierend (das ganze Wasser schien zu tönen von ihren Schallwellen-Gesängen!) weiterziehen. Sie hatten mich gar nicht bemerkt! Hinterher schwimmen macht überhaupt gar keinen Sinn, die holt man nie ein. Also dachte ich, ich häng mich ans Schlauchboot und die ziehen mich noch mal ein Stückweit nach, bis mich die Tierchen dann sehen und mit mir Spielen kommen. Ja denkste. Das Schauchboot war weg. ich fühlte Panik in mir aufsteigen. Unter mir, neben mir, vor mir, hinter mir, überall einfach nur blauestes blau. zuviel blau! Und die Delphine schwammen weiter weg, verblassten langsam im endlosen blau. Wenn es jemals einen Moment gab, in dem mein Wal-Gesinge angebracht war, dann wohl am ehesten dieser. Also riss ich mir den Schnorchel aus dem Mund und trötete mit aller Kraft drauf los. Sofort drehte sich der erste Delphin um und schwamm zurück. Direkt auf mich zu. Ich war schier unfähig, mich zu bewegen, so erleichtert und gleichzeitig gespannt war ich. Er umkreiste mich, und ich streckte meine Hand aus. Ansonsten bewegte ich mich nicht. Er kreiste einfach nur langsam und schaute mich an. Dann kamen auch die andern wieder zurück, und schwammen ebenfalls im Kreis um mich herum. Ich verlor jegliches Zeitgefühl, und auch sämtliche andern Emotionen waren weg. nichts existierte mehr in diesem Moment, ausser diese Delphine um mich herum.
Als ich das nächste Mal aufblickte, war direkt neben mir meine Schwester. Das Schlauchboot war zurück zum Boot gefahren und hatte weitere Schnorchler abgeholt.
Das auftauchen dieser weiteren Taucher holte mich zurück in die Realität, und die Delphine unterbrachen ihr Gekreise und zogen weiter. Wir starteten einen Versuch, hinterher zu schwimmen, allerdings komplett chancenlos.

Im Nachhinein habe ich erfahren, dass mein Gequieke nicht nur die Delphine interessiert hat: Als ich nämlich beim Schnorcheln Fische auf mich aufmerksam machen wollte und deshalb da schon quiekte, bedachte ich nicht dass ich wie ein Megaphon wirkte, und den grössten Teil meiner Geräusche über Wasser transportierte. Und da ich mich in der Nähe des Schiffes aufhielt, konnte man mein Gequieke dort äusserst gut hören. Sehr zur Belustigung meiner Kollegen …