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Sonntag, Juni 17, 2007

keep movin'

Vor bald 7 Jahren zog ich das erste Mal aus meinem Elternhaus aus. Direkt mit meinem damaligen Freund zusammen, obwohl ich eigentlich fand, es wäre besser zuerst mal eine eigene Wohnung zu haben. Aber da ich für gewohnlich die Vernunft, die zu mir spricht, ignoriere, zog ich trotzdem zu ihm nach Basel. Weil das bequemer, schöner, und irgendwie für die Beziehung ernsthafter war. Die Wohnung lag zentral, aber in einem eher lauten Quartier. Ich als Landei konnte nachts nicht schlafen, weil das Spital sehr nahe lag und ich dauern die Sirenen des Krankenwagens hörte. Ausserdem pflegte die italienische Familie von untendran sehr laute Unterhaltungen zu führen. Wir hörten jedes Wort davon, was auf Dauer eher problematisch war. Also zogen wir weiter nach Rothrist. Einen knappen Monat später trennte ich mich von ihm und zog zu meinen Eltern zurück.
Dort blieb ich während des Studiums, verweilte aber auch an manch anderem Ort mehr oder minder häufig.

Einen Tag nach Studiums-Abschluss flog ich nach Australien, und zog dort fast zwangsläufig sehr, sehr oft um. Kaum wieder in der Schweiz, passte ich auf die Wohnung einer Kollegin auf, und zog dafür 5 Wochen bei ihr ein. Von da praktisch direkt in meine Wohnung in Zürich, die ich für 2 Monate hüten sollte, und danach wollte ich eigetnlich endlich was eigenes. Nur, nach diesen zwei Monaten war ich mir alles andere als sicher, ob ich überhaupt in der Schweiz bleibe, und zog vorsichtshalber erst mal wieder bei meinen Eltern ein. Dann kam das Angebot eines Arbeitskollegen, dass ich bei ihm wohnen könne in Zug. Ich also wieder mit Sack und Pack raus aus dem Elternhaus. Sack und Pack hatten sich mittlerweile auf einen kleinen Rollkoffer reduziert - ich weiss ganz genau was ich wirklich brauche und was nur Ballast wäre. Glücklicherweise habe ich das nach der ganzen Zügelei gelernt.

Tja und dann kam die Zusage für meine neue Stelle ab August, und sämtliche Auslandspläne sind vorerst mal auf Eis gelegt. Damit war auch die Bahn frei für eine wirklich eigene Wohnung. Etwas, wo ich nicht unverbindlich einschneien kann, und wieder verduften, wenns mir nicht mehr passt. Etwas, für das ich einen Mietvertrag unterschreibe, und dafür bezahle. Ein Ort, an dem der Duschvorhang gelb ist, weil ICH das so ausgesucht habe. Ein Ort, wo ich das Geschirr stehen lassen kann oder nicht, und die einzige die's stört, bin ich selbst. Wo ich nackt von Badezimmer zu Schlafzimmer gehen kann, oder stundenlang im Kreis rumlaufen, und niemandem begegne wenn ich das nicht will. Meine Höhle, sozusagen.

Am Samstag vor einer Woche habe ich dann mal scheu eine Wohnung besichtigt. Hat irgendwie noch interessant getönt. Nur sehr wenig Beschreibung, was darauf schliessen lässt, dass sie entweder so toll ist dass man dafür keine Werbung zu machen braucht, oder dass jemand keine Ahnung hat, wie man eine Wohnung vermarktet. Ich hab mich einfach mal gemeldet, und siehe da, ein wahres Bijou!
Gestern bin ich eingezogen. Gut, gut, noch nicht mit Vollausstattung. Aber dank meiner Schwester ist immerhin die Küche schon so gut wie vollständig ausgerüstet. Meine Güte, eine ganze Bananenschachtel voll Zeugs hat sie mir geschenkt! Jetzt hab ich sogar Mayonnaise, was ich mit Garantie nie im Leben selbst gekauft hätte. Der Rest des Kühlschrankinhalts ist schon eher typisch für mich: 1.5 l Sweet Chilli Sauce, 1l Milch und 0.5l Champagner. Wo der herkommt, ist mir allerdings ein Rätsel.

Und damit sich meine Werte Leserschaft selbst ein Bild meiner neuen, und hoffentlich dauerhaften Bleibe machen kann, habe ich ein paar Fotos geschossen:
Zuerst: mein Wohnzimmer mit Schwedenofen und dem eingebauten Holzgestell (das finde ich übrigens dermassen schön, dass ich es am liebsten leer lassen würde!) Rechts vom Bücherregal die Türe ins Esszimmer, links die Türe zu meinem Schlafzimmer.









Dann folgt: Mein Esszimmer, mit sehr viel Holz an den Wänden. Keine Ahnung was ich damit mache. Zum Glück hats auch noch Fenster dazwischen.



Und schliesslich noch mein Schlafzimmer, auf der Rückseite des Hauses ...






... sowie der Eingangsbereich, der selbst so gross ist dass ich ohne Probleme eine Festbank reinstellen könnte. (Von der Esszimmertüre aus aufgenommen).
Auf dem Grundriss ist das schwarze übrigens mein Bad. Es ist eigentlich ganz in weiss, keine Ahnung warum's hier schwarz geworden ist. Und ich finds auch nicht wichtig genug, um dem nachzugehen. Da gibts grössere Mysterien, die zuerst gelöst werden wollen.