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Donnerstag, Juni 21, 2007

Kreise sind dazu gedacht, sich irgenwann zu schliessen

Vor ca. 6 Jahren habe ich Marie kennengelernt.
Ich arbeitete damals bei Novartis, und zwischen Kaffeemaschine putzen, Rechnungen bezahlen und mich mit den andern Sekretärinnen zum Kaffeeklatsch zu treffen, war mir manchmal fürchterlich langweilig. So langweilig, dass ich mich schon fast genötigt dazu fühlte, mich durch sämtliche websites zu klicken, die ich kannte. Eine davon war Cosmopolitan (welche bei meinem jetztigen Arbeitgeber leider gesperrt ist, aber ich hab ja eh geschworen ich lese keine hirnlosen Frauenmagazine mehr, hmmmm).

Marie war die erste mir bekannte Bloggerin, und schrieb Tagebuch über ihre unglückliche Affäre mit ihrer grossen Liebe Paul. Ausserdem war sie Studentin, hatte keine grosse Ahnung was sie sonst noch mit ihrem Leben anstellen sollte, konstant unglücklich und schaffte es ständig, sich in unmögliche Situationen zu manövrieren. Das alles schrieb sie so herzallerliebst auf, dass man einfach mitfühlen musste mit ihr. Ich sowieso, denn ich war in ungefähr der genau gleichen Lage wie Marie. Irgendwann drückte ich ihr meine Symphatie in einem Mail aus, und so entstand eine Art Internet-Brieffreundschaft, die aber wieder versandete.

Nichtsdesto trotz las ich Maries Blog weiter. Dann hörte der auch auf, weil sie einen Buchvertrag angeboten bekam! So entstand dann eine längere Pause, in der ich gar nichts von ihr hörte. Dann endlich, das erste Buch unter ihrem richten Namen. Aus Marie wurde Anette Göttlicher. Es war ein Bestseller! In ziemlich kurzen Abständen folgten darauf das Zweite, das Dritte und das Vierte (das mag ich aber nicht.)
Ich kaufte sie alle, und verschlang sie praktisch in einem Zug. So kriegte ich mit, dass sie ihr Studium abgeschlossen hatte, nach Australien ging weil sie die Nase voll hatte von ihrem Leben, und als sie wieder kam, wurde sie durch einen immens glücklichen Zufall Leiterin der online Redaktion von Cosmopolitan.
Mittlerweile ist sie zum Hause Burda gewechselt, ihren Affären sind Vergangenheit, sie glücklich verheiratet, und zu guter Letzt: Chefin meiner ehemaligen Mitbewohnerin, dem Flörchen.
Was aus dem Grund schräg ist, weil ich Marie-Anette zwar schon recht lange "kenne", aber niemals richtig kennengelernt habe. Und Flörchen sie durch mich kennt, und zwar ausschliesslich "richtig"!
Am Freitag fahr ich nach München, und soeben hat mir Marie-Anette geschrieben, sie würde sich über ein Treffen freuen. Und ich mich erst!
Hui bin ich aufgeregt!