the world is mine

Liebe Mitbewohner des Planeten Erde, heute ist ein schöner Tag. Ich habe mein Studium erfolgreich abgeschlossen. Bin ich gescheiter? Nein. Aber cleverer. Das Wichtigste, das ich gelernt habe: gib niemals auf. Und wenn’s noch so verloren scheint, kämpf bis zum bitteren Ende. Wenn ihr wüsstet was für einen ausgemachten Quatsch ich in manche Prüfungen geschrieben habe … Wenn ich keinen Schimmer hatte (was oft der Fall war) hab ich einfach was erfunden. Es ging lange genug (genauer gesagt 3 Jahre) bis ich begriffen hatte, dass das tatsächlich funktioniert.

Soweit so gut. Zu meinen Männerbekanntschaften gibt’s auch noch News: Ich sass im Zug, auf dem Weg zur Arbeit, und im Abteil neben mir schliefen zwei Männer tief und fest. Ich dachte, die verpassen sicher ihren Halt, und überlegte mir ob ich sie wecken sollte. Musste ich aber nicht, sie wachten von selbst auf, wahrscheinlich weil die Stellung so unbequem war. Ich musste grinsen wegen ihren wenig begeisterten Gesichtsausdrücken zu den Nackenschmerzen die sie garantiert hatten. Sie grinsten zurück. Dann redeten sie miteinander, auf Englisch. Ich war mir sicher, dass das zwei Rucksacktouristen sind, die ich in meinem Leben nie mehr wieder sehen werde. Ausserdem sahen sie wirklich nicht nach Gefahr aus, mich in einen zu verlieben. Deshalb sprach ich sie an. Ich dachte, ich würde in Australien auch gerne von einem netten Menschen angesprochen werden, also los.

Tja. Beide wohnen in der Schweiz, der eine arbeitet am selben Ort wie ich, und ich hatte bereits 2 Stunden später das erste Mail von ihm in meiner Mailbox. Wirklich äusserst nett, er kennt viele Leute in Australien, und hat sofort einen Rundmail gestartet, ob irgendjemand jemanden kennt, der eine Farm hat, und ein nettes Schweizer Cowgirl aufnehmen möchte. Das entspricht zwar nicht meiner Null-Plan-Strategie, aber die Chance dass ich auf dem Weg wirklich meine super-Farm finde, stufe ich als wenig wahrscheinlich ein (so ca. 10% anhand der Korrelation der Kovarianz unter Abzug der Standardabweichung). Und wenn doch, dann freu ich mich umso mehr darüber.
Ach ja, und beide haben mir ihre Wohnungen angeboten, da ich erwähnte ich suche was im Raum Zürich. Die beiden ziehen zusammen (Jack & Ennis? …) und es werden deshalb scheinbar zwei richtige Superwohnungen frei. Leider zu früh.

Dafür hab ich wenig später beim Arbeiten nochmals eine neue Bekanntschaft gemacht, dieses Mal eine Frau, und auch die hat mir kurz darauf gemailt. Auch sehr nett, ich hab sie dann gleich gefragt ob sie eine Mitbewohnerin sucht ab Dezember. Das tut sie nicht, was für ein Pech, aber sie hat mir angeboten, ich könne durchaus vorübergehend bei ihr einziehen. Wonderful! Dasselbe hat mir nachher Lucky Luke auch noch angeboten, aber ich glaube er hat’s nicht ernst gemeint. Wäre ja auch schon fast zuviel des Guten gewesen für einen einzigen Tag!