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Samstag, September 02, 2006

crave for action

Gestern Abend bekam ich das Angebot, heute zu arbeiten. Also stand ich nach einer halb-durchzechten Nacht (...) um viertel vor 6 auf und stand puentklich zum abholen bereit. Dann kam der Kerl, der uns holen sollte, und sagte "Oh, ich dachte ich kriege fuenf Leute!" Thanks a lot! Ich hab ihm auf die Spruenge geholfen und gesagt dass ich dastehe zum arbeiten, und nicht einfach weil ich gerne so frueh aufstehe. Er hat ein bisschen hilflos ausgesehen und mir auf sehr, sehr nette Art und Weise gesagt, dass das eher ein Job fuer Maenner ist. Super. Bin ich halt wieder ins Bett.
Um etwas spaeter direkt an den Strand zu gehen - joggen und schwimmen. Es war einfach unbeschreiblich, das Meer ist so tuerkis, der Sand weiss und ganz ganz fein, und da heute Samstag ist, war der Strand VOLL von surfern (men & babes! Jemand hat im Himmel eine Schleuse aufgemacht und die rausgelassen, aaaaaaaaaaaaahhh ....)

Nach dem Schwimmen (ohne Neopren, und trotzdem nicht erfroren, weil es ist waaaahnsinnig heiss momentan), bin ich noch faul am Strand rumgelegen, hab die Welt um mich beobachtet und beschlossen dass ich nicht mehr heimkomme. Neinein, spass beiseite. Da mein superbillig secand-hand-erstandenes Busticket heute ablief, musste ich heute Nachmittag noch nach Manly. Also lag ich nicht am Strand bis ich durchgebraten war von der Sonne, sondern machte mich rassig wieder auf die Socken. Einen schwachen Sonnenbrand hab ich trotzdem bereits.

Ich ging mit Pat von Irland nach Manly gegangen, er ist Pharmazist und ich weiss auch nicht genau was er in Australien will, denn er ist um einiges aelter als alle andern, er ist 30. Normalerweise scheint er sein Hirn auf Stand-by zu haben, denn alles was er sich ueberlegt ist> was werde ich als naechstes Essen?
Aber wenn er mal sein Hirn anschaltet, dann laufts auf Hochtouren und man kann gut mit ihm reden.
Der Ausflug war nicht der Oberhammer, aber definitiv schoen, und von der Faehre aus haben wir sensationelle Bilder vom Opera House, der Bridge und von Sydney aus einer andern Perspektive gemacht. Allein schon dafuer hat es sich schwer gelohnt. Ich muss dringend einen PC finden, bei dem ich meine Bilder raufladen kann.

Im Laufe des Tages wurde ich ein bisschen unruhig, irgendwie passte es mir nicht mehr. Ich hatte das Beduerfnis mein Zeug zu packen, und einfach auf die Strasse zu stehen. Hier ist's toll, wirklich, aber alles um was es geht ist Sex und Drogen! Zwar habe ich meinen Standpunkt klar gemacht und werde absolut respektiert, aber trotzdem ist das Zeugs allgegenwaertig. Und das wird mir auf Dauer zu langweilig.
Auf dem Rueckweg im Bus waren einige Maenner, die Pat aufgrund seines Dialekts angesprochen haben. Sie sind nur fuer ein paar Tage in Sydney, leben sonst ca. 600 km weit von Sydney auf dem Land. Auf dem Land ... ich fragte sie ob sie jemanden kennen, der eine Pferdefarm hat. Yep, tun sie. Am Montag kann ich Danny anrufen und mal ein bisschen besprechen ob ich zu ihnen gehen will um Freiwilligenarbeit zu machen. Und schon passts mir wieder.

Es ist schon total verrueckt. Voellig egal ob du mit oder ohne Geld, mit oder ohne Plan kommst, alleine oder nicht: es ergibt sich immer wieder eine neue Moeglichkeit. Man ist nie ganz pleite (das seh ich an den andern Backpackern, erstaunlich mit wie wenig geld sie auskommen und sich ueber Wasser halten). Plaene werden sowieso ueber den Haufen geschmissen, also macht man am besten gar keine allzugrossen von Anfang an. Und das mit dem alleine reisen: Man ist nie, nie, nie allein! Die Leute sind freundlich und offen, und sprechen gerne miteinander. auch unter Fremden. Als ich heute schwimmen war, und mich zuerst nicht so recht mit dem kalten Wasser anfreunden konnte, haben mich zwei Menschen angefeuert. Auf eine schlicht und einfach liebenswerte Art. Gestern lief ich zum Strand und ein alter Hippie hat mich zu sich gerufen. Wir haben eine viertelstunde geredet, dann hab ich mich wieder verabschiedet. Es ist so friedlich und entspannt, kein Gehetze.
Wie viele Leute sollten sich davon eine Scheibe abschneiden, denn es lauft viel einfacher so. Der ganze bloede Stress den ich in der Schweiz nur am Rande mitbeokmmen habe, aber der mir schon so gereicht hat, fuehrt auch nicht zu viel besseren Resultaten am Ende. Aber zu Unzufriedenheit und Depressionen. Such das mal hier, da kannst Du lange suchen!