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Sonntag, November 12, 2006

Great ocean Road - coast and rainforest

Zum Glueck habe ich nicht am Strand geschlafen. Ich waere pflotschnass geworden.

Als um 7.30 mein Wecker laeutete, habe ich mir eine Sekunde lang ueberlegt, einfach alles abzublasen. Aber das konnte ich nicht bringen, wenn ich schon mal hier bin.
Also aufgestanden, Pancakes gegessen, hmmm, und auf zu Jon’s Hostel. Am andern Ende der Stadt, und natuerlich hatte ich verpasst zu fragen wie ich genau dahinkomme. Nach 50 Minuten mehr oder weniger Zickzack kam ich an, und es ging los zum Werribee Open Range Zoo

Dort stiefelten wir erst mal ein bisschen mit Emus herum, und fanden das ziemlich aufregend. Da hatten wir die Zebras, Loewen, Nilpferde, Rhinozeroesser und die Cheetas auch noch nicht gesehen …

Als wir bei den Cheetas ankamen, packte Jon ein kleiner Stoff-Cheeta aus, und wollte Fotos von ihm machen, im Hintergrund die echten, schlafenden Cheetas. Aber als diese ihren kleinen plueschigen Verwandten sahen, verwandelten sich die schlafenden Katzen in echte Raubtiere. Sie kamen argwoehnisch ans Glas geschlichen und wollten das kleine Stofftier vermutlich retten. Jedenfalls sahen die echten Katzen aufs Mal zum fuerchten aus. Ich war am Fotos schiessen und bemerkte erst ziemlich spaet, dass eine risen Raubkatze direkt vor mir stand. Mein Hirn brauchte einen guten Moment um zu kapieren dass noch eine Scheibe dazwischen ist. Ich war drauf und dran davonzu rennen.
Nachdem wir genug davon hatten die Wildkatzen verrueckt zu machen, zogen wir weiter zur Great Ocean Road.

Anfangs waren wir recht enttauscht, denn statt einer idyllischen Strasse der Kueste entlang wurden wir durch Industriezonen und durch Hinterland gefuehrt. Doch dann verwandelte sich die Strasse endlich in das, was unseren Erwartungen entsprach.: Direkt ueber dem Meer, mit ekurvig, und iner fabelhaften Aussicht. Kilometer fuer kilometer fuer kilometer. Suedlich das Meer in den schoensten Blau und tuerkis-farben, noerdlich Regenwald in sattem gruen. Die Luft roch abwechslungsweise nach Salzwasser und nach Eukalyptus, und wir sahen tatsaechlich einen wilden Koala. Ausserdem Kakadus, Kuehe mitten im Regenwald, Kangaroos auf Schafsweiden, klar, in dem Fall auch die Schafe dazu, Froesche, Opossums und PINGUIIINE! Ich konnte es kaum fassen.

Da standen wir und bestaunten was von den 12 Aposteln uebrig geblieben war, als ich ploetzlich eine Horde schwarzer Punkte am Strand entdeckte. Die Punkte bewegten sich. Ich zoomte naeher und da waren ganz viele munzigkleine Pinguine die am Strand herumrannten, sich in die Wellen stuerzten, wieder raus, rein, raus. Sie schienen einen Mords-Spass zu haben. Nachdem wir alle unsere Fotos gemacht hatten, waere eigentlich der Moment gekommen in dem ich mich von Jon verabschiedete, meinen Schlafsack packte und mir ein gemuetliches Plaetzchen am Strand zum uebernachten suchte. Angst hatte ich keine, aber ich wusste dass mein Vater solche Aktionen ueberhaupt nicht schaetzt, und so schloss ich mich erneut Jon an, und wir fuhren ins naechste Staedtchen, wo wir auf einem Parkplatz im Auto schlieren. Ueber nacht kam ein riesen Gewitter, und ich war gottenfroh im Auto zu sein. Am naechsten Morgen machten wir uns relativ frueh auf den Rueckweg, und genossen noch einmal die wilde Schoenheit der Suedkueste.

Die letzten zwei Tage waren vollgepackt mit wunderschoenen
Bildern, sehr vielen Gespraechen, Eindruecken, Erfahrungen. Einmal mehr fuehlt es sich eher an wie 2 Wochen, statt wie 2 Tage.
Je naeher mein Abflugsdatum kommt, desto intensiver kommt mir die Zeit hier vor. Ich will noch das best-moegliche rausholen. Und je naeher meine Heimreise rueckt, desto mehr frage ich mich: habe ich mein Zimmer aufgeraumt bevor ich abgereist bin?? Was fuer eine Horrorvorstellung nach drei Monaten Ausland in ein Puff zurueckzukehren!!!