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Mittwoch, Mai 02, 2007

Darf man gewalttätige Ausschreitungen zur Tradition machen?

Nachrichten auf DRS3, heute Morgen um sieben Uhr: "Traditionsgemäss kam es gestern, am 1. Mai, zu gewalttätigen Ausschreitungen der Demonstranten. Schaufenster wurden eingeschlagen, Fassaden demoliert, Autos haben gebrannt und zum Dessert gab's eine Strassenschlacht.
Die Hauptforderung der Demonstranten: Mehr Respekt in der Arbeitswelt."


Was bitte tragen brennende Autos zur Erreichung dieses Ziel bei? Das ist doch sogar einem Einzeller klar, dass dieser Idiotenstreich kontraproduktiv ist!

Ich bin bestimmt nicht die Erste, die Mühe damit hat, diese dilettantischen Demonstranten ernst zu nehmen. Aber Polizei und Stadtverwaltung trifft wohl eben so viel der Schuld. Warum erlaubt man die Demo noch immer? Bei den Ausschreitungen handelt es sich zwar meist um unerlaubte "Nachdemos", aber wenn man das schon erwartet, muss man womöglich bereits die eigentliche Demonstration verbieten.

Wenn die Ausschreitungen im Radio schon als Tradition bezeichnet werden, haben wir den kritischen Punkt möglicherweise bereits leicht überschritten. Es kann doch nicht sein dass in einem kultivierten Land wie der Schweiz ein ehemals gut gemeinter Anlass zum Pseudo-Kriegerligs-Spiel umgewandelt wird! Da haben wohl einige Leute ein bisschen das Ziel aus den Augen verloren. Wenn sie ihre überschüssige Energie abbauen wollen, empfehle ich, sie im Kinderparadies der IKEA einzusperren. Dort können sie sich dann mit farbigen Plastik-Bölleli bewerfen oder sich auf dem Gumpi-Schloss austoben. Die Altersbegrenzung für diesen Spass beträgt zwar ca. 12 Jahre, aber der geistige Stand dieser Demonstranten dürfte weit darunter liegen, was sie zum Eintritt mehr als qualifiziert. So können sie ohne Unbeteiligte zu schaden Räuber und Poli spielen solange sie wollen.

Wer ernsthaft etwas verändern will in seinem (Arbeits)Umfeld, braucht doch keinen Stichtag, um das zu tun. Und auch keine Gewerkschaft als Mittelmann. Sollten Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht im Stande sein, noch selbst miteinander über Probleme zu reden? Es ist mir klar dass das nicht immer der Fall ist in unserer Gesellschaft, ABER jeder hat die Möglichkeit, einen Schritt auf den andern zu zu machen. Und wenn dieser Schritt noch so schwer fällt. Die Entscheidung liegt bei jedem einzelnen.

(Bild: IKEA)