Danang und Hoi An
Nach den Kulturellen Ausfluegen in den letzten Tagen beschlossen wir, auf der Reise nach Hanoi einen Zwischenstop in der Mitte einzulegen. Vietnam ist noch immer aufgeteilt in zwei Haelften. Das Red-River-Delta um Hanoi im Norden, und das Mekong Delta um Ho Chi Minh City im Sueden. In der Region zwischen den beiden Gebieten ist relativ wenig. Reisfelder, Wasserbueffel, kleine Staedtchen, die in Europaeischen Verhaletnissen hoechstens als Doerfer zaehlen wuerden.
Der Flug mit Vietnam Airlines war wohl der beste Flug, den ich je hatte. So effizient, freundlich und vor allem unkompliziert wie noch nie zuvor erlebt. Erinnerte mehr an Zugfahren als an Fliegen.
Ich freue mich fuer die Vietnamesen, dass sie eine so tolle Airline haben, und finde es im gleichen Zug umso beschaemdender fuer die Schweizer, dass sie es nicht geschafft haben, ihre Airline aufrecht zu erhalten.
Wir landeten auf dem internationalen Airport von Danang, wo wir, trotzdem es nur ein Inland Flug war, nicht mal unsern Pass zeigen mussten. Nur den Gepaeckschein, anhand dessen kontrolliert wurde, ob jeder der richtige Koffer mitnahm. Ich sags ja, cleeeeeever! Allerdings haette ich ja zu gern mein Visum gezeigt, stolz wie Anton ;-)
In Danang war nichts los. Obwohl man relativ einfach voraussagen kann, dass sich die Region in ein paar Jahren zu einem Tourismus-Mekka entwickeln wird. Allerdings sind Jenny und ich gleichermassen der Ueberzeugung, dass es eher eine Art Aya Nappa von Viet Nam werden wird. Massentourismus, der die vietnamesische Kultur voellig verdraengt.
Wir zogen nach nur einer Nacht ohne auch nur das geringste Bedauern den Hut, und zogen weiter nach Hoi An.
Falls ich mir Viet Nam vor Beginn der Reisein irgendeiner Art und Weise vorgestellt habe, dann hat es wohl so ausgesehen wie Hoi An. Ein klitzekleines Staedtchen, mit holprigen Strassen, vielen Scootern und doch noch dann und wann einem Ochsenkarren. Menschen, die mit den typisch spitzigen Strohhueten umhergehen, meist tragen sie immense Lasten auf ihren Schultern. Fast alle tragen die farbigen Traditionellen Gewaender aus Seide, sei es nun im Jungel, auf dem Land, in der Stadt. Selbst die aermsten tragen das, was ich irgendwie witzig finde. Wir jungen Westler gehen jeden Monat einmal zu H&M, um neue Kleider zu kaufen, weil die vom vormonat eingegangen, verformt, kaputt gegangen oder sonst wie untragbar geworden sind. Und die Menschen hier haben kaum Geld, sind Welten entfernt von unserer Shopping-Mentality, laufen aber um Welten besser gekleidet herum!
Da Seide hier wirklich DER Stoff schlechthin ist, haben Jenny und ich uns massgeschneiderte Anzuege und Kleider machen lassen. Die Preise sind ein Witz, ein Geschenk des Himmels, und die Kleider ebenso.
Hoi An ist bis jetzt bei Weitem der schoenste Ort der Reise. Ruhig, kulturell interessant aber nicht anstrengend, das beste Essen, schoenstes Hotel (Indochina), kein Gestank, viele Teiche, Fluesse und Reisfelder, nicht so viele Menschen auf einen Haufen, keine Lebensgefahr beim Ueerqueren der Strassen, schlichtweg eine Oase der Ruhe.
Schade, dass wir hier nur einen Tag bleiben. Doch morgen gehts weiter in die naechste Grossstadt, Hanoi. Und von da aus auf den naechsten Ausflug nach Haylong Bay.
Mal schauen ob sich dann der graue Schleider der konstant ueber Vietnam liegt fuer wenigstens kurze Zeit lueften wird.
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