I gotta get away ...
Vor fast einem Jahr habe ich das Zigeunerleben für mich entdeckt. So richtig. Nicht nur viel unterwegs sein in der Schweiz, sondern in der ganzen Welt.
Doch es war nur ein kurzer Abschnitt, nicht geplant zur dauerhaften Durchführung. Wer hätte auch wissen können, dass mich das so in den Bann zieht?
Nach drei Monaten bin ich wie geplant zurückgekehrt in den sicheren Schoss der Welt, in die Schweiz. Und habe hier versuch, meinen abenteuerlichen Geist im Zaun zu halten, und ihn auf das zu konzentrieren, was jetzt IST. Das ist ungefähr so wie wenn man versuchen würde, den Wind zu dominieren.
Der fand das Experiment aber sehr interessant, auch weil gute Rahmenbedingungen geschaffen wurden (eigene Wohnung, fester Job mit guten Aussichten, ...), erklärte er sich einverstanden, sich das alles mal anzusehen und auszuprobieren.
Und so ein geregeltes Leben, eigene Wohnung, toller Job, das ist alles gut. Wirklich gut. Aber macht mich doch nicht wirklich glücklich.
Deshalb ist mein Freigeist gerade dabei, sich wieder aus der von meinem Kopf temporär auferzwungenen Trägheit zu erheben.
Und hat ein Ticket gebucht. Um dort anzuknüpfen, wo er das letzte Mal abgebrochen hat.
Am 20. Dezember fliege ich zurück nach Sydney, verbringe Weihnachten und Neujahr dort bei der ehemaligen bitch. Und dann, im Januar, geht die Reise weiter nach Vietnam und Cambodia. Und zwar zusammen mit Jenny, dem kleinen Teufelchen mit dem Engelsgesicht und dem hellsten Köpfchen dass ich je gesehen habe. Sie, die mir beigebracht hat dass Sushi nicht grundsätzlich zum auf den Boden kotzen ist. Sie, mit der ich in Brisbane einen Monat lang in einem Luxusappartement gewohnt habe. Sie, mit der ich irgendwann eine eigene Firma eröffnen werde.
Und von Cambodia aus geht's zurück wie Thailand, wo mich möglicherweise noch zwei Wochen Phuket erwarten.
Auch diesesmal komme ich wieder zurück. Künde meine Wohnung auf 1. April und ziehe zurück in die Stadt, in ein WG-Zimmer. Das alleine wohnen finde ich nämlich tod-langweilig. Und der Rattenschwanz an bürokratischem Kram und anderen organisatorischen Dingen ist ja unaushaltbar wenn man sich allein drum kümmern muss! Des weiteren spare ich mir viel Geld, welches ich für meinen endgültigen Absprung irgenwann besser brauchen kann.
I just gotta get away.