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Freitag, Jänner 26, 2007

Ski heil!

Aus aktuellem Anlass (draussen Schnee und Wochenende = Skiweekend!) habe ich gestern mit Freundinnen zusammen in der Kiste von vergangenen Erlebnissen gewühlt, und dabei eine alte Skilift-Story ausgegraben.

Vor ca. 10 Jahren hab ich angefangen zu snowboarden. Ich liess mich auch nicht abschrecken von all den Warnungen betreffend Skilift fahren, wie mühsam und schwierig das sei. Mühe hatte ich schlussendlich nur beim fahren auf der Piste an sich. Meine Kollegen auch, wir alle waren übersät mit blauen Flecken - sie aber noch weil sie tatsächlich ständig aus dem Skilift rausflogen. Für mich war das glücklicherweise das einfachste an der ganzen Sache.

Trotz unzähliger Stürze auf der Piste hielt ich durch, war immer froh wenn ich unten war und auf den Lift konnte, um mich mal für 10 Minuten erholen zu können. Am Ende dieser Woche konnte ich mich einigermassen auf dem Brett halten, und fühlte mich wie eine Prinzessin.

Im nächsten Jahr freute ich mich schon lange vor den Ferien aufs boarden. Hoch motiviert stürzte ich mich mit einer Kollegin auf den Lift, fuhr keine 5 meter und flog raus. Etwas erstaunt war ich schon, aber wer schmeisst schon den Bettel hin wegen einmal rausfliegen!
Es blieb nicht bei einem Mal. So gut es das letzte Jahr geklappt hatte - so schlecht klappte es dieses Jahr. Ich kam partout nicht bis nach oben. Irgendwann traute ich mich nicht mal mehr, wieder runter zu fahren und mich wieder von neuem anzustellen, weil mich der Skiliftwart schon auslachte. Nachdem ich wieder und wieder rausgeflogen war, und am Skiliftrand sass, überlegte ich verzweifelt, was ich noch für Möglichkeiten hatte. Da kam gerade ein Bügel daher, der nur mit einem Snowboarder besetzt war. Ich hatte nix zu verlieren, rutschte in Position und fragte, ob ich mitkommen dürfte. Er war von der ungewohnten Frage etwas überrumpelt und liess sich zu einem "ja" hinreissen. Ich schnappte mir den Bügel, verlor das Gleichgewicht, knallte gegen ihn und wir flogen beide raus. Etwas irritiert verabschiedete er sich dann talabwärts, was für mich ja nicht in Frage kam.

Ich musste es wieder wagen - selbst wenn dabei noch mehr unschuldige Snowboarder drauf gehen sollten.
Sie gingen drauf. Reihenweise schmiss ich sie aus dem Skilift.

Diese Taktik ging nicht auf. Snowboarder waren einfach zu instabil! Also wechselte ich mein Ziel, und wartete auf einzelne Skifahrer. Dieser Plan funktionierte viel besser, schon mit dem ersten kam ich sicher bis oben auf den Berg, wo mein Snowboardlehrer das Warten längst aufgegeben hatte und mich abseits der Piste am suchen war. Für die nächsten paar Bergfahrten wurde ich dazu verdonnert, mit ihm auf den Skilift zu kommen - was den Vorteil hatte dass ich mein Selbstvertrauen tatsächlich zurückgewann, und heute Unfall- und Gefahrenlos für andere in einem Zug auf den Berg raufkomme.

In diesem Sinne, - Ski heil, auf dass alle den Berg auch wieder heil runter kommen!

Und täglich grüsst der Bernadiner

Mit Buchhaltung verbindet mich eine ganz besondere Beziehung. Ich weiss nicht mal wie man das nennen kann. Sie scheint mich zu verfolgen, seit ich das erste Mal überhaupt davon gehört habe. Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, in dem ich das Wort "Kreditoren/Debitoren" zum ersten Mal hörte. Ich war 15, und bis zu dem Zeitpunkt hervorragend durchs Leben gekommen, ohne die geringste Ahnung von dem Thema.
Aber dieses Leben war in just dem Moment vorbei. Kurze Zeit später begann ich nämlich meine KV-Lehre, und da war Buchhaltung plötzlich an der Tagesordnung. Nicht im Geschäft - nein, nur in der Schule. Was einen Praxisbezug für mich sehr erschwerte. So sehr erschwerte, dass ich Buchhaltung zu meinem erklärten Hass-Fach machte, nie, aber auch gar nie einen Finger dafür krümmte, und schliesslich mit Ach-und-krach doch die Abschlussprüfung bestand. Danach stand für mich fest: Nie mehr was mit Buchhaltung!!!
Ich ging zu Novartis, und war unter anderem für die Rechnungsstellung und -Bezahlung zuständig. Naja. Wenigstens sehr praxisbezogen, damit konnte ich leben.

Kaum ein Jahr später begann ich mein Studium. Schon in der ersten Woche machten die Ernst, und zogen die angedrohten BEBU-Lektionen gnadenlos durch. Mein Dozent schien direkt aus der Militärschule zu kommen, und ich verbrachte die Stunden mit verzweifelten Überlegungen, wie ich mich durch die Prüfung bringen sollte. Aufpassen und mitmachen wäre auch eine Möglichkeit gewesen, aber nicht für mich. Ich blieb stur und flog hochkant durchs Buchhaltungs-Vordiplom. Aaaahh, Niederlage, das schmerzte!! Im zweiten Anlauf kalkulierte ich besser, lernte das absolute Minimum und kam durch. Doch die Show war noch nicht verbei, nicht im Geringsten. Sie ging in eine neue Runde, und damit zu einem neuen Dozenten. Wenn ich mich bisher vor der Teilnahme im Unterricht drücken konnte (ich hatte mir extra einen äusserst grimmigen Blick angeeignet, mit dem ich die Dozenten dazu brachte mich nicht mal anzusehen) - das nützte beim Neuen überhaupt nicht. Er war dermassen motiviert, dass es selbst für mich zum Genuss wurde, ihm beim herumfuchteln zuzusehen. Ich bekam ein bisschen was von BEBU mit, und der grimmige Abschreck-Blick wich einem irritierten "was hat er jetzt mit diesen Zahlen gemacht??"-Blick. Er seinerseits kriegte mit, dass ich doch kein hoffnungsloser Fall zu sein schien, und versuchte mich enorm zu fördern.

Er schien so enthusiastisch, und prophezeite mir stets eine genügende Note, dass ich mich klemmte und ein bisschen lernte. Wieder bestand ich, und seine Freude darüber war ungefähr so gross wie meine eigene.

Ein Jahr später musste ich meine Diplomprüfungen schreiben, inkl. natürlich Buchhaltung. Wieder kam dieser Dozent auf mich zu, und holte motivationsmässig das Beste aus mir raus. Mit Ach-und-Krach bestand ich auch dieses Mal, hatte danach jedoch einen Nervenzusammenbruch vor lauter Erleichterung, mich nie, NIE mehr mit dem Thema quälen zu müssen.

Vor zwei Wochen erhielt ich ein Mail von meinem Dozenten. Er schrieb unter anderem, dass er ein neues Buchhaltungs-Buch verfasse, und damit natürlich sehr beschäftigt sei. Ich schrieb zurück, sagte als Witz, dass ich das Buch ja dann testen könne. Das unausgesprochene "haha" dahinter hätte mindestens Schriftgrösse 72, extra bold verdient. Er jedoch fand die Idee fabelhaft. Beim Treffen zum Besprechen der Details sagte er zu mir: "Wissen Sie, ich fand das immer so toll, wie Sie sich Mühe gegeben haben - Sie sassen da in der ersten Reihe und haben geguckt wie ein junger Bernadiner!"

Hundeblick hin oder her - es sieht ganz so aus als würde ich die Grundzüge der Buchhaltung doch noch lernen. Und werde erst noch dafür bezahlt, dieser Punkt wirkt sich erwartet positiv auf meine Motivation aus.

Dienstag, Jänner 23, 2007

Rappende Feuerwehrmänner am Flughafen in Genf




Ärger im Anmarsch für die heimlichen Music-Star gewinner: Weil sie ohne das Wissen ihres Vorgesetzten ein Musikvideo gedreht haben, in dem Requisiten der Feuerwehr vorkommen, wird Ihnen jetzt ein Satz heisse Ohren verpasst.

Ich versteh die Aufregung nicht, welcher Chef hätte nicht gern so motivierte Mitarbeiter? Ausserdem ist das ja wohl die beste PR, die man sich überhaupt wünschen kann! Und dazu mega lustig, wenn die in ihren Anzügen rumhopsen :-)

Samstag, Jänner 20, 2007

Der Kugel-Problemlösungsansatz

Wenn man sich ein Problem als Punkt vorstellt, und den ins Visier nimmt, sieht man of nur einen Ansatz zur Lösung dieses Problems. Egal ob man sich ein Stückweit nach links oder nach rechts bewegt, der Punkt sieht genau gleich aus aus jeder Perspektive.

Stellt man sich das Problem aber als Kugel vor (beispielsweise die Welt) und sich selbst als frei-schwebenden Satelliten über der Kugel, dann gibt es unendlich viele verschiedene Winkel, in denen man das Problem betrachten kann. Nehmen wir der Einfachkeitshalber mal an, es sind 3 Milliarden mögliche Winkel.
Bewegt man sich ein bisschen weiter nach rechts, sieht die Erdoberfläche schon ganz anders aus als noch gerade zuvor.
Als ich diesen Ansatz einem Kollegen erklärt habe, hat er gesagt: Du musst nur aufpassen, dass Du dich nicht in der gleichen Geschwindigkeit hin- und her bewegst, wie die Erde, sonst siehst Du immer den gleichen Punkt.

Meine Logik sagt: die Wahrscheinlichkeit, immer den gleichen punkt zu treffen, müsste gegen 1:3milliarden liegen. Richtig oder falsch?

Donnerstag, Jänner 18, 2007

People think they go through hell when they are, in fact, on their way out of it


Wenigstens mir hilft es dann, mich an Momente zu erinnern die stark genug sind um IMMER ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen .. so wie dieser hier, als meine Liebe für Schlangen und Echsen erwachte.
Aufgenommen im Night-Safari Zoo in Singapur, Sommer 2005

Dienstag, Jänner 16, 2007

sweet as chilli

Ich hab gestern das ungefähr dümmste gemacht, was man in der Küche überhaupt tun kann: Ich habe Chilli-Schoten mit dem Daumennagel entkernt. Die Warnung, dass man aufpassen soll dass die Kerne nicht mit der Haut in Berührung kommen sollen, hab ich in den Wind geschossen.
Die Haut ist auch nicht wirklich das Problem jetzt, sondern sämtliche Schleimhäute UND am allerschlimmsten: mein Daumennagel. Die Schärfe muss sich irgendwie unter den Nagel runter gegraben haben, und das brennt jetzt wie wahnsinnig. jetzt, ca. 20 Stunden später! So was gibts doch gar nicht, was war das bloss für eine Chilli, das ist ja gemeingefährlich!
Versuche ich den armen Daumen mit Wasser zu kühlen, tritt zwar zuerst eine wohltuende Linderung ein, während sich die Schärfe hinterlistig weiterverteilt und gleich darauf mit voller Wucht von Neuem losbrennt. Sauge ich an meinem Daumen, ist es als ob ich Tabasco aus der Flasche trinken würde. Das einzige was mir jetzt noch einfällt ist: Daumen in Milch oder Joghurt halten! Hat noch irgend jemand anderes eine Idee? Mein Zauberbuch sagt nichts dazu, so dumm ist wohl früher gar niemand gewesen.
Wenigstens war das Curry lecker.

Sonntag, Jänner 14, 2007

"Astra regunt homines, sed regit astra Deus"

Wie versprochen habe ich heute mein uraltes Zauberbuch ausgegraben. Es gehörte meinem Grossvater, selbst ein passionierter Zauberer.

Das Buch erschien 1764 in Nürnberg, und soviel ich entziffern kann halte ich die 2te, vielvermehrte Auflage in der Hand. Die Seiten sind so dünn dass man fast durch sie hindurchsieht, und sie fast brechen wenn man nicht ganz vorsichtig blättert. Das Papier mehr als nur ein bisschen vergilbt. Das Buch gibt Auskunft über alle möglichen Themen im Leben, z.B. wie man ein Glas mit feiner Stimme zerschmettern kann, oder Rauchpulver machen, wie man Wetterveränderungen wissen kann ohne vorher auf die Zeichen des Himmels zu achten. Ja, sogar "Wein aus Wasser zu machen" ist ein Eintrag!

Mittwoch, Jänner 10, 2007

is it gonna rain bricks?

Seit ich von Australien zurückbin, habe ich keinen einzigen bösen Blogtext mehr geschrieben. Die Bezeichnung "mein Senf" ist schon bald falsch, weil ich seit Ewigkeiten meine scharfe Zunge nicht mehr benutzt und meine Meinung nicht mehr zu irgendwelchen Themen abgegeben, sondern Bildli von selbstgebackenen Kuchen etc. publiziert habe.

Ich habe mir kürzlich also überlegt, was da nicht stimmt und bin zu folgendem Schluss gekommen: Ich bin so ausgeglichen und glücklich wie nie zuvor. Dermassen fest, dass ich das Geschehen um mich herum ohne böse Kommentare abzugeben akzeptiere. Ich kann mich sogar für Idioten freuen. Sämtliche Bereiche laufen perfekt, und ich laufe non-stop-dümmlich grinsend durch die Gegend!
Zum Glück ist mein Liebesleben auf Standby, sonst hätte ich ehrlich langsam Angst.
Denn dann wäre es, wie wenn man im Urwald keine Insekten mehr hören würde, was auf eine nahende Katastrophe wie z.B. eine Überschwemmung deutet. In meinem Fall wäre es wohl eher ein runter fallender Ziegelstein, der mich erschlagen würde, aber das Prinzip bleibt dasselbe.

Samstag, Jänner 06, 2007

wer ignoriert, verliert

Es scheint, als würden sie sinnlos kreisen, hoch oben in den Lüften, dem Treiben unter ihnen keine Beachtung schenkend. Zahllose Möglichkeiten lassen sie unbeeindruckt vorbeiziehen. Doch der Schein trügt manchmal. Denn sie warten auf den richtigen Augenblick. Von den kleinen Happen mag es mehr geben, doch sie lassen sich nicht einmal mehr dazu herab, diese überhaupt zu würdigen. Kompromisslos und geduldig harren sie aus, bis sie das Richtige für sich gefunden haben. Dann ziehen sie ihre Kreise immer enger und schneller, mit derselben stoischen Ruhe. Niemand wird misstrauisch, man bemerkt sie nicht einmal. Soviel Ignoranz kommt ihnen noch entgegen, dass sie unterschätzt werden stört sie nicht - im Gegenteil. Es ist hilfreich.

Erst wenn es schon viel zu spät ist, bemerken die Opfer, dass ihr Leben so gut wie vorbei ist. Es bleibt nicht einmal mehr Zeit, Revue passieren zu lassen, so schnell schiessen sie vom Himmel. Lautlos, mühelos, tödlich. Der Kampf ist bestimmt bevor er begonnen hat, der geduldige Stratege geht aus Sieger daraus hervor.

Faszinierend, was wir von der Natur abschauen können ...

Dienstag, Jänner 02, 2007

yeah!