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Montag, Dezember 31, 2007

let go

Jedesmal wenn ich mich fuehlte, als ob meine Umwelt mich auffressen wuerde, richtiggehend verheddert in einem Spinnennetz, dessen Faeden ich selbst in der Hand hielt, stellte ich mir vor ich stehe auf einem sehr, sehr hohen Berg, direkt am Abgrund. Fuer mich er schlimmste Ort der Welt, da ich grauenhafte Hoehenangst habe. Gerade deshalb war der Abgrund fuer mich der perfekte Platz fuer dieses Szenario. Loslassen, Aengste ueberwinden, das ist die wahre Befreiung.
Nur die ganzen Faeden, Straenge und Seile, an denen ich mich festhalte, verhindern dass ich rueckwaerts runterfalle.
Und dann lasse ich langsam alle los. Befreie mich von allen selbst auferlegten Fesseln, und lehne mich entspannt zurueck. Runter in die endlose Tiefe.
Freier Fall, der niemals endet. Kein Aufschlagen auf dem Grund, weil der niemals kommt. Statt dessen ein langsamer Uebergang zum fliegen.

Diese Vorstellung habe ich heute wahr gemacht, und bin aus einem Flugzeug gesprungen. In 14'000 Fuss hoehe haben die wahrhaftig die Ladeklappe geoeffnet, und einer nach dem andern "fiel" raus!
Der Instructor, der an meinen Ruecken geschnallt war, schob meine Knie ueber die Kante, und ich wagte einen Blick nach unten. Es sah ausserst brutal aus, und ich hatte ueble Panik. Unter mir NICHTS! Fall ins Freie. Obwohl ich es so oft getan hatte in meiner Vorstlelung, das war doch was anderes! Doch mir blieb ueberhaupt keine Zeit. Er befahl "Kopf nach hinten", ich gehorchte, schloss die Augen und wir fielen.
Endlos. Dann deutete er mir, die Arme auszubreiten. Immer noch freier Fall, mit 220 kmh gegen die Erde. Ich fuehlte die Geschwindigkeit, doch es war zu fantastisch um auch nur eine Sekunde mehr Angst zu haben. Wir flogen. Es war, als waeren Seele und Koerper getrennt, und nur die Sinne angestellt, die alles gierig aufnahmen, und sich an der grenzenlosen Freiheit ergoetzten. Keine Kaelte, nicht der Luftwiderstand der an mir zog und zerrte, einfach nur fantastische Aussicht und ein Gefuehl als waere ich in dem Moment unsterblich geworden.
Mir war egal ob der Fallschirm sich oeffnet, ich dachte ueberhaupt nicht daran dass das Ding momentan ueber mein Leben entschied.

Ich war richtig veraergert, als es ploetzlich einen Ruck gab und ich nach oben geschleudert wurde. Mein Buddy stellte sich als Kunstflieger raus, check it out> www.basedreams.com
Oder auf youtube, keep looking for douggsloosedude
Fucking hell, der Mann ist ein Vogel! sieht auch so aus :-)

Es war der beste Abschluss dieses Jahres. Einfach alles gehen lassen, mich fallen lassen.

Sonntag, Dezember 30, 2007

The Opera House, aka "the fridge"

Hui ich war in der Oper. meiner ersten, und dann gleich im Opernhaus in Sydney. Und meiner lezten dort drin!
So bekannt, so wunderschoen, so fantastisch diese Architektur. So ein wunderschoener warmer Abend um in die Oper zu gehen ... und dann drehen diese Ossies die Klimaanlage so rauf dass arktische Temperaturen herrschen!

Wir haben uns Vienna is waiting for you angesehen, eine bunte Mischung von bekannten (mir natuerlich nicht) Opernstuecken. Die Oper ist eigetnlich recht klein, man sieht auch von den hintersten Sitzreihen noch perfekt auf die Buehne. Diese war vollgestellt mit Instrumenten und den dazugehoerigen Musikern, und vor diesem Gelage hatten die Saenger ca. 1 m Platz, um waehrend ihren Arien auf und ab zu gehen.
Die Musik klingt herrlich im Gebaeude, jedes der vielen Segel schien bis obenhin gefuellt zu sein von Klaengen. Die Gaensehaut fing jedoch schon viel frueher an, naemlich gleich beim betreten des Saales.
Falls eine Geschichte aufgefuert wurde, habe ich sie nicht verstanden. Fuer mich sangen die einfach und spielten, tiptop. Ich mag zwischendurch Dinge, bei denen ich konsumieren kann. Eine vollkommen passive Rolle spiele, mehr noch, es gar keine Rolle spielt ob ich ueberhaupt da bin. Egal ob im Studium, vor dem Fernsehen, oder wie gesagt in der Oper.
Das Problem bei zu viel Passivitaet ist, ich schlafe ein. Je aelter ich werde, desto zackiger passiert das.
So ist es auch in der Oper passiert. Hach, diese Klaenge, die einen einlullten, und diese Kaelte, die langsam Besitz von meinem Koerper ergriff, und dann der bequeme Sitz ... meine Gedanken schweiften ab, meine Augen wurden schwer, schwerer, und ich sank in meine geliebte Traumwelt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die ausseren Umstaende meine Traume stark beeinflussen. In der Schule habe ich jeweils ziemlich lasches und langweiliges Zeugs getraeumt. Kein wunder, bei der monotonen Stimme der Dozenten.
In der Oper aber waren meine Traeume bunt, ueberschwengliche Farben, spannend, actiongeladen, wie wundervolle Kurzgeschichten. Jeweils beim Ende eines Liedes wachte ich auf, geweckt durch den tosenden Applaus der nicht-schlafenden Zuschauer, der sich we das Rauschen des Meeres anhoerte. Und kaum begann das naechste Stueck, begann fuer mich der naechste Traum.
Nur bei einer einzigen Darstellering schlief ich nicht. Sally Cooper, eine zu Fleisch gewordene Barbie-Puppe-Teufels-Fiedlerin. In einem rosaroten Satinkleid, das es jedem einzelnen Menschen im Saal unmoeglich machte, die Augen von ihr zu nehmen.
Sie spielte so schnell, dass mein Verstand ihr nicht folgen konnte. Die Geige schien unter ihrem Bogen zu singen, zu huepfen, fast zu zerspringen!

Den Besuch in der Oper kann ich jedem nur waermstens empfehlen, und das meine ich woertlich. Am besten nehmt ihr Euren Skianzug mit wenn ihr gehen wollt.

Donnerstag, Dezember 27, 2007

moving on as ever

Das erste Mal Weihanchten in der Waerme. Obwohl, soooo warm wars auch wieder nicht, im gegenteil. Wir sassen in Pulli und langen Hosen und doch immer noch frierend am Strand und grillierten. Obwohl das Wetter wirklich nicht sehr verheissungsvoll aussah, bestand ich doch auf dieses Programm. Wenn man schon mal da ist ...
Und obwohl ich - generell gesagt - an Australien das Essen am meisten schaetze - sind doch die Schweizer Veggie Produkte VIIIIEL besser.
Wir waren zu viert, weil alle von Bexx Freunden versagt haben. Tja. Und die Schweizer? Zuverlaessig wie immer. Roger und Yann stiessen zu uns, und brachten ein bisschen schweizerische Weihnachtsstimmung mit.

Bexx war das offenbar zu viel des Guten, und sie verzog sich wieder an ihren Lieblingsplatz - vor den Fernsehen.
Eigentlich wollten Roger und Yann ab dem 26. auch bei Bexx einziehen, aber diese verhielt sich einmal mehr wie die groesste Bitch aller Zeiten, so dass auch ich die Lust verlor, ihr Gesellschaft zu leisten und mir anzuhoeren, wieviel Tausend SMS-Glueckwuensche sie bekommen hat, und all die andern Aufmerksamkeitsdefizitsschaeden auszugleichen, mit denen sie sich sonst noch bruesten kann. Es war wieder wie beim ersten Mal, als ich sie gesehen habe. Die Person hat schwere Wahrnehmungsstoerungen. Yann ist sich sicher, dass es eine schon ziemlich weit fortgeschrittene und deshalb wohl unheilbare Krankheit ist.
Er war es auch, der mich verstaendnislos gefragt hat, warum ich mir das Gezicke antue, und mich nicht wehre. Hmm. Wahrscheinlich weils mir einfach total am A** vorbei geht und ich Bexx statt dessen nach Belieben manipuliert habe? Wobei ich sagen muss, das macht Spass fuer ein paar Stunden. Es gibt doch einfach echt zu bloede Menschen. Ein bisschen clever und profilierungssuechtig, das sind perpetum Mobile's in Sachen manipulationsfaehigkeit, was fuer ein Spass!!! Wenn man dann aber bedenkt, dass die immer so sind, ein ganzes leben lang, dann ist das eigentlich nichts anderes als furchtbar und traurig.

Nevertheless, Jenny war sowieso wieder im Lande, und lud uns alle drei zu ihr nach Hause ein.
3, 2, 1, ruuun!
Jetzt sind wir bei ihr und die Action geht ab. Gestern waren wir im Australian Museum, jetzt gehts zum Fischmarkt und Abends ins .... tatatataaaa OPERA HOUSE!!!

Und irgendwann muss ich noch aus dem Flugzeug springen. Verdammt, die Zeit geht aber auch allzu schnell vorbei!!!

Sonntag, Dezember 23, 2007

Die Rainqueen, die die Mumie zum Leben erweckte

Ich bin wieder in Sydney. Die Reise war laaaaaaange, 26 Stunden und ein paar verquetschte Minuten. Auf dem Flug nach Dubai hatte ich einen netten Inder neben mir. Sehr gespraechig, und die schoensten Augen auf der ganzen welt. Soweit ich das im Daemmerlicht feststellen konnte ... In Dubai dann umteigen, und es war wie immer, diese Araber haben die Organisation einfach nicht erfunden. Auf drei riesen-screens, auf denen die naechsten Abfluege bekannt gegeben werden sollten, werden genau die 3 Fluege aufgefuert, die in den naechsten 5 Minuten starten. Der Rest ist gefuellt mit Fluegen, die seit Stunden weg sind. Um rauszufinden, wo mein Flug abflog, musste ich ans Information desk. Der Scheich schickte mich ans andere Ende des riiiiiiiesenFlughafens, und legte mir ans Herz, mich zu beeilen. Scherzkeks *grummel*. Ich hatte keine 15 Minuten mehr bis zum Aflug, und nahm seinen Ratschlag darum recht ernst.
Meine Sitznachbarn auf dem Flug nach Bangkok waren nicht so gespraechig, was mir sehr recht war, denn ich war hundemuede. Die links von mir offenbar auch, denn sie sass mit der Wolldecke von Kopf bis Fuss bedeckt regungslos neben mir. Ich konnte mich schwer entscheiden ob sie aussah wie in einem Leichensack, oder wie eine Mumie. Auch egal, kommt ja aufs Gleiche raus. Bei den Versuchen, ihren Koerper auch wirklich Vacuum-maessig UEBERALL zu bedecken, boxte sie mich ausserdem staendig mit ihrem Ellebogen. *autsch*! Das empoerte schauen meinerseits allerdings voellig zwecklos. Und zurueckboxen wollte ich auch nicht.
Dann Zwischenhalt in Bankok, alle mussten aus dem Flugzeug raus, und wieder einchecken. Wie idiotisch! Das ganze in einer halben Stunde, zum totlachen. Das reichte natuerlich nie und nimmer, und abgehaertet vom Zwischenfall in Dubai nahm ich mir richtig viel Zeit im Taxfree shopping. wahrscheinlich war ich die letzte, die wieder ins Flugzeug einstieg, aber who cares ... Ausserdem eine gute Gelegenheit fuer mich, die vergessenen Souveniers einzukaufen. Dank der Globalisierung gibts schweizer Schokolade auch in Bankok. Meine Freundin Bexx hat mich trotzdem durchschaut, wahrscheinlich wegen der verraeterischen Tax-Free-Tasche. tja.

Auf dem Flug nach Sydney schliesslich aenderte die Mumie ihre Haltung, und liess wenigstens ihren Kopf aus dem Wolldecken-Kostuem rausschauen. Und weiss Gott warum, ploetzlich fing sie an mich zu umsorgen wie eine Mutter. Sowas. Von Mummy zu Mami. Schlussendlich vermittelte sie mir sogar noch einen reisefuehrer fuer in Cambodia, und brachte mich zum express-Zoll-Schalter. Sehr nett.
Trotz diesem Express war ich immer noch eine gute halbe Stunde zu spaet, und vermutete, dass mein Fahrer den Flughafen bereits wieder verlassen hatte. Bexx hatte mir naemlich gesagt, sie haette einen Fahrer organisiert, der mich abholen und zu ihr ins Buero bringen wuerde. Warum sie am Samstag arbeiten musste - ah well, keine Ahnung. Ich sollte einfach auf meinen Namen auf einem Schild ausschau halten!
Der Fahrer war entweder wirklich schon weg, oder machte einen grottenschlechten Job. Kein Schild mit meinem Namen, auch nach 5-maligen auf und abmarschieren nicht. Nachdem ich jeden Typen ohne Schild gefragt hatte, ob er auch mich wartet, hatte ich genug. Fuer meinen Geschmack hatte es VIEL zu viele Leute, und ich beschloss, selbst mit dem Zug in die Stadt zu fahren und einfach mal etwas runterzukommen.
In dem Moment stand Bexx vor mir. In Person. Blond. Ich erkannte sie nicht, sondern starrte sie nur sehr verwundert an. Hoppla, da geht man um die halbe Welt und wird dennoch von irgendwem erkannt? Ha, wie prominent bin ich denn! Sie lachte sich halb schlapp ueber meinen Gesichtsausdruck, der in einer Millisekunde von voellig entnervt zu total entgeistert aenderte, und schleppte mich ab.
Ihr Haus ist der absolute Hammer. Aussicht auf gany Coogee, und das endlose Meer. Draussen braute sich ein riesen Sturm zusammen, doch davon liessen wir uns in keinster Weise abschrecken, sondern gingen erst mal shoppen. Flip Flops, Bikini, und leichte Sommerkleider. kann man schliesslich immer gebrauchen. Da ich im Flugzeug etwas geschlafen hatte (unter anderem versehentlich mal auf Lisa "the Mummy/mam"'s Schoss), fuehlte ich mich fit fuer eine Tour. Mit dieser Vermutung lag ich allerdings voellig daneben, wie ich spaetestens im Supermarkt merken musste. Gut, dort gibts auch keine allzu spannende Mode. Das erklaert ja wohl alles ...
Wir kehrten zurueck, und ich krachte ins Bett. Nur fuer ein, zwei Stuendchen. Dann DVD gucken, was essen, und wieder ins Bett. Denkste. Ich schlief 17 Stunden. Bexx schaute mich schon fast vorwurfsvoll an, als ich endlich wieder da war.

Dann machten wir uns auf zu einem 6 stuendigen Spaziergang in Flipflops. Meine Zehen sind die Tanga-Version von Schuhen nicht gewohnt und jetzt wund. Und sie in eiskaltes Wasser tauchen kann ich nicht (wie auch mich selbst nicht, nicht mal duschen!!) da ich einen Spray-on-tan habe. Sowas verruecktes. Ich hatte Angst, das machen zu lassen, denn wer Friends schaut, der weiss, was dabei herauskommen kann! Ross hatte mal einen. Und hat verpasst, sich rechtzeitig zu drehen. Er sah danach vorne aus wie ein stark pigmentierter, und von hinten knallweiss. Bei mir hat's aber scheinbar geklappt, und jetzt steche ich zwischen den Beach-babes auch nicht mehr raus wie eine Schneeflocke.

Ach ja, um schliesslich noch auf den Titel einzugehen: Gestern Abend hats geregnet. Hmpf. Aber schon letztes Mal war das so. Immer am dritten Tag, als ich egal-wo war, hats geregnet. Gegen Schluss hat mir das wirklich zu denken gegeben, und haette ich noch Zeit gehabt, waere ich in eine der wirklich wasser-armen Gegenden gefahren, in der Hoffnung, dass sie auch von meinen Regen-mach-Faehigkeiten profitieren koennen.
Diesesmal flog ich ueber die ausgetrockneten Seen in der Naehe von Adelaide, hab es mit eigenen Augen gesehen und fand es schrecklich. Die brauchen wirklich eine Regenhexe! Und heute morgen sagt mir Bexx, dass es in der letzten Nacht dort soviel geregnet habe, dass die seit zwei Jahren anhaltende Duerre beseitigt ist. Ich dachte ich hoere nicht richtig. Ich bin's wohl doch, eine Regenkoenigin.

Und nun sitze ich an Bexx Kuechentisch direkt neben der Fensterfront, die zum Ozean hinaus geht. Eine leichte Brise weht hinein, und traegt den feinen Geruch nach Salz und Meeresfrische direkt ins Wohnzimmer. Im Haus links unten sitzt ein blau-gelber Papagei auf einer Stange und kraechzt munter vor sich hin. Manchmal laesst er sich nach vorne Fallen und macht eine Rolle. Ab und zu kreist ein Helikopter ueber dem Meer, und haelt Ausschau nach Haien ...

In einer guten Stunde geht's auf in ein Pub. Ungeduscht, damit das falsche Braun nicht gleich wieder abgeht. Ich hoffe nur, wir werden nicht verregnet!