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Sonntag, Dezember 31, 2006

cool cassis

Ich sitze in meiner neuesten Wohnung in der Küche und frier mir einen ab, weil das ver*** Feuer im Kachelofen einfach nicht brennen will. Ich hab schon den dritten Anzündwürfel reingeschmissen, aber das Holz ist scheinbar nicht-entflammbar. Wie in der Welt können Waldbrände entstehen, da sind ja nicht mal Anzündwürfel im Spiel?!?!

Kleine Rückblende: Nachdem ich am Montag bei Pizza und Bier Sex and the city geguckt habe, habe ich eigetnlich die ganze Woche nix erwähnenswertes mehr gemacht, bis am Freitag: dann habe ich nämlich diese neueste Wohnung bezogen. Die mit dem Kachelofen als Heizung. Da hab ichs schon nicht geschafft, Feuer zu machen. Hab nicht mal die Anzündewürfel gefunden, und habe deshalb eine brennende Kerze an das Holz im Ofen gehalten, in der Hoffnung dass der Funken irgendwann mal überspringt. Bevor das passierte, kam mein Vater und setzte meiner Mac-Gyver-Aktion ein apruptes Ende, indem er die Sache selbst in die Hand nahm. äusserst erfolgreich, und erfreulicherweise war es kurz darauf warm in der Wohnung. Mit Betonung auf war. argh!!

Heute war ich dann mit meiner Schwester einkaufen in Deutschland. Das war ein grösseres Unterfangen, weil wenn wir zusammen einkaufen gehen, alles kommentieren und alles, was uns irgendwie anspricht, kaufen. Schon in der Halbzeit war ich absolut sicher dass wir zolltechnisch ein riesen Problem hätten, wenn die Zöllner uns mal rausnehmen würden. Was sie glücklicherweise niemals tun. Anyway. Die Machtverhältnisse zwischen mir und meiner jüngeren Schwester sind ja mittlerweile bekannt, und so dürfte es kaum erstaunen, dass ich den Wagen zu schieben hatte, während sie mir den Weg durch die Regale diktierte. Aber bereits nach kurzer Zeit begann meine stille Revolution, und ich schlich mich mit dem Wagen auf und davon, Meine Schwester ging in die Offensive, und schmiss die Waren einfach von weiter weg in den Wagen. Ich muss sagen, sie hat sehr präzise geworfen, denn die meisten Dinge landeten im Korb! Die Meisten, bis auf eins: irgenwann sauste eine Packung knapp an meinem Ohr vorbei, verfehlte den Wagen und knallte einige Meter weiter vorne einer verdutzten und erschrockenen Kundin vor die Füsse. Es war eine Riesenpackung Tampons. Das Kind der armen Kundin brachte sie uns brav zurück, während wir vor Lachen fast gestorben wären.
Later that day: meine Tante hat einen jungen Hund, und den gingen wir uns anschaun. Was für ein Monster! Das Tier läuft mit Duracell-Batterien, wird NIEMALS müde. Egal wie lange wir ihn im Kreis an der Nase herumgeführt haben, er hatte den längeren Atem. Und verdammt spitze Zähne ... Sein ungebremster Enthusiasmus und seine grenzenlose Bereitschaft, den Tennisball zu verteidigen haben mir einige pfoten-förmige Erde-Abdrücke eingebracht, die mich im Nachhinein aussehen liessen als wäre ich beim Schlamm-Scatchen gewesen.
Später führten Tante, Schwester und ich noch eine interessante Diskussion, deren Fazit war dass ich nicht der Hausfrauentyp bin. What a surprise.
Mittlerweile bin ich aber wie gesagt mit all meinen tausend Taschen in der Wohnung angekommen, und nachdem ich nun den vierten Anzündwürfel in den Ofen geschmissen habe, plus ein zweiter Holzscheit so aufgebaut habe wie mein Vater gestern, hat die Flamme ENDLICH eine gewisse Ausdauer entwickelt. Ich fühle mich wie Tom Hanks in Cast away - ich habe Feuer gemacht! Allerdings dauert es jetzt nochmal eine gute Stunde bis ich wieder aufgetaut bin, geschätzte Körpertemperatur ist noch ca. 23°C, Hände und Füsse 5°C.

Freitag, Dezember 29, 2006

qui de nous deux?

Mathieu Chedid, qui de nous deux

J’aimerais trouver les mots
Les mots justes, les mots qu’il faut
Mais tous les mots sont démodés
Tu sais
Alors j’écris je cherche encore
Le mot vrai
Le mot plus fort
J’ai l’impression qu’j’trouverais jamais
C’est vrai
Je sèche comme tu vois
Et toi

Tu me dis qu’elle est mélo
Tu me dis qu’elle aimait l’eau
Ma mélodie
Tu me dis qu’elle et mélo
Qu’elle aimait l’eau ma mélodie
La musique de tes mots

S’impose
S’installe sur ce thème
Je t’aime
Tu me dis qu’elle est mélo
Tu me dis qu’elle aimait l’eau
Ma mélodie

Dienstag, Dezember 26, 2006

Pizza, Beer and Sex and the city. What else could you possibly ask for?

Meine zweite Weihnachtsfeier war von a-z sehr überraschend. Ich sah Familienmitglieder, die ich seit Australien nicht mehr gesehen hatte, und es war mir ein bisschen mulmig, was für Kommentare sie wohl zu meinem Äussern abgeben würden. Ich erwartete von "Du hast zugenommen!" bis zu "Du siehst schrecklich aus" so ziemlich alles. Dementsprechend wollte ich mich in Schale werfen, aber hatte mich gerade mal angezogen, als sie eintrafen. Eine gute halbe Stunde zu früh, und ich noch mit meiner out-of-bed Frisur und ungeschminkt. Aber es gab kein Entrinnen, ich konnte keine Sekunde mehr schinden!
Als Unsicherheit in Person kam ich die Treppe runter, als mein Onkel rief "man kennt sie ja kaum wieder!" Super, so schlimm stehts um mich, dachte ich!

- "Eine richtige Dame bist Du geworden, super!" - Ja hallo??? Einer von uns hat Wahrnehmungsverzerrungen. Offenbar ich, denn der Rest der Familie pflichtete ihm bei. Gut habe ich gestern versehentlich den Jennifer Aniston Hair Style hingekriegt, das zusammen mit High heels funktioniert offenbar.

Als ich dann aber zu Hause war, bin ich ganz undamenhaft in mein Pyjama gestiegen, habe Sex and the city DVD's geschaut und dazu Pizza und Bier genossen. Dazu hat die Katze auf meinem Schoss so tief geschlafen, dass sie geschnarcht hat. Ich weiss nicht wem es wohler war, der Katze oder mir ...

Montag, Dezember 25, 2006

Inkognito unterwegs

An Weihnachten mache ich grundsätzlich keine Pläne. Ich nehme mir rein gar nichts vor, mit der Absicht dass ich so massenhaft Zeit habe, meinen spontanen Einfällen und Ideen nachzugehen.
Jedes Jahr funktioniert das nicht und ich werde eingespannt für Pläne aller andern. Gestern war das zuerst mal das Abholen meiner Grosseltern vom Flughafen. Die beiden waren abenteuerlich genug, am Weihnachtstag erst aus 3 Wochen Ferien zurückzukehren. Sie nahmen den Nachtflug von Dubai, und waren dementsprechend müde. Zusammen mit ein bisschen Alkohol gaben sie ziemlich bald ein höchst amüsantes Paar ab.
Nachdem die Grosseltern also wieder zu Hause war, wollte ich mich schon voller Freude hinter mein Buch klemmen, als ich dazu verdonnert wurde, den Guetzli-Teller zu gestalten. Ich verzog mich ohne Murren in den Keller, und kam nicht so bald, aber sehr, sehr gut gelaunt wieder zurück. Meine Schwester vermutete, meine gute Laune hange mit den Guetzli's zusammen, und verdächtigte mich frecherweise der Völlerei. Selbstverständlich lag sie völlig daneben, denn wenn Guetzli einmal gebacken sind, interessieren sie mich überhaupt nicht mehr. ABER: Im Keller meiner Grosseltern, gleich über den Dosen mit den Guetzli's, befindet sich die best-sortierteste Hausbar die ich jemals gesehen habe. Wer interessiert sich da noch für Guetzli, ha!

Schlussendlich habe ich vielleicht 2 Sätze meines Buches gelesen, mehr nicht. Aber beklagen kann ich mich nicht, ich hab dafür rausgefunden dass ich zusammen mit meiner Tante in der Küche wunderbar harmoniere. Sie ist genauso chaotisch, unorganisiert und dafür experimentierfreudig wie ich. Wenn ich hingegen mit meiner Schwester in der Küche bin, regt sie sich nach spätestens 0.5 Sekunden über mich auf und jagt mich rum. In der Zeit, in der sie 4 Vorspeisen erstellt, habe ich gerade mal das Salz gefunden. Auf andern Ebenen harmonieren wir deutlich besser ...

Heute gehts weiter mit der Feierei, aber ich habe mich versteckt, um ein bisschen me-time zu ergattern und das hier zu schreiben.

Denn gerade ist etwas passiert, das mich doch zum Nachdenken anregt ...
Ich habe die Aufgabe übernommen, meine zweite Grossmutter abzuholen. Die, die meinen Namen manchmal vergisst, aber NIEMALS dass ich die Bankerin bin.

Sie war heute enorm fit, ich konnte kaum glauben was ich sah. Psychisch und auch physisch. Sie weigerte sich, den Lift zu betreten und bestand auf das Treppenhaus. Mir war's hinten und vorne nicht wohl, aber sie setzte sich durch.

Als wir dann im Auto sassen, fing sie plötzlich an, ich müsse ihr mal aufschreiben was ich beruflich mache. Das überraschte mich doch sehr ...
Erstaunt sagte ich ihr, dass ich doch die Bankerin sei. Sie fiel mir ins Wort und sagte: neeeeein, Vanessa ist die Bankerin!

Ist es nicht erstaulich wie unsere Gehirne funktionieren? Wie gewisse Informationen ihren Weg ganz tief ins Gedächtnis finden, wo andere niemals hinkommen. Wie sich manche Dinge über Jahre, vielleicht über ein ganzes Leben festsetzen, während wir andere schon wieder vergessen haben bevor wir zu Ende gehört, gedacht und gesehen haben? Ich kann den Tag, an dem das Gehirn entschüsselt ist, einerseits kaum abwarten. Andererseits glaube und hoffe ich nicht, dass er überhaupt jemals kommen wird. Denn dann gäbe es praktisch keine Überraschungen mehr. Alles wäre berechenbar, und die Menschen der uneingeschränkten Manipulation ausgeliefert. Wir könnten nicht mehr an Dinge erinnert werden, die wir selbst längst vergessen haben, und wir könnten andere nicht mehr daran erinnern. Wir wüssten über das Denken der andern Bescheid, und würden nicht mehr über Gedankensprünge schmunzeln oder staunen. Die Faszination Mensch wäre keine mehr!

Merry X-mas to everybody

Mittwoch, Dezember 20, 2006

Fernseh-Vandalen

Ich war heute bei meiner Schwester in Luzern, und da Dienstag Abend, ist, war klar dass wir um 20.15 Uhr fernsehen - Gilmore Girls.
Und sobald diese Sendung an ist, können keine Störungen mehr toleriert werden. Da kenne ich keine Gnade.

Irgendwann mitten in einem unterhaltenden Dialog am Fernsehen kam Sabrina's Mitbewohner rein, um über die Abwaschmaschine zu diskutieren. Ob im Salzfach Wasser drin sein sollte oder doch nicht. HÄH??? Aaaaaaaaaaaaaaah!!! Ich mag sowieso keine Abwaschmaschinen, weil ich das Geschirr-Ausräumen die schlimmste aller Hausarbeiten finde. Dann wasche ich lieber alles von Hand ab. Sollte die WG vielleicht auch mal probieren, dann stören bei der nächsten TV-Session keine solchen skandalösen Lapalien die witzigen Dialoge!

Dienstag, Dezember 19, 2006

aus-gedacht

Als ich anfing zu studieren, hatte ich gewisse Vorstellungen vom Leben nach dem Studium. Dachte, ich sei jemand nachher. Dachte, die Jobs fliegen mir nur so zu, sah mich als Managerin und weiss ich was alles sonst nocht. Jetzt, wo ich dort angekommen bin, hat es sich ausgedacht. Die Realität sieht ein kleines bisschen anders aus als in meinen ehemaligen Vorstellungen. Das Erstaunende daran: ich finde es gut, so wie es ist!

Direkt nach meiner Lehre war ich steif und fest davon überzeugt, nie mehr einen Schritt über die Schwelle eines Schulhauses zu machen, wenn der Grund dafür bildungstechnischer Natur wäre. Ich war dermassen gegen unser Schulsystem, das weitgehend Noten nach Beliebtheitsskala verteilte und äusserst korrupt war. (Hier möchte ich anmerken, dass der Rektor meiner KV-Schule schlussendlich wegen Bilanzfälschung suspendiert wurde ...)

Ich war gottenfroh, endlich in die Arbeitswelt entlassen zu werden, und mich nicht mehr ab meines Ermessens unangemessenen Noten und katastrophalen (Englisch-)Lehrer ärgern zu müssen.

Nachdem ich angefangen hatte zu arbeiten, musste ich relativ schnell der Realität ins Auge blicken: Entweder ich ging studieren und öffnete mir mit dem Diplom türen, oder ich arbeitete mich langsam und mühselig, Stufe um Stufe hoch. Da ich als Sekretärin eingestiegen war, hätte ich ziemlich viele Sprossen hochklettern müssen, bis ich einen befriedigenden Posten gefunden hätte. Als Kosten-Nutzen-Maximierer entschloss ich mich für drei Jahre Studium, da dies der direktere Weg zum Ziel zu sein schien.

Ich hatte Anfangs die grösste Mühe, mich an das ganze Zuhören, und vorallem an den nicht-eintreffenden Lohn Ende Monat zu gewöhnen, aber irgendwie klappte es doch. Zwar war ich wieder der subjektiven Notengebung und all diesen üblen Dingen ausgesetzt, aber ich hatte ja ein klares Ziel: den Fötzel, auch Diplom genannt, der mir die Türen zu einem angenehmen Job und materiellem Wohlstand öffnen sollte.
Ich begann, die guten Seiten am Studentenleben zu sehen, freute mich aber trotzdem sehr, bald wieder in die Arbeitswelt zurückkehren zu können. Und dort all meine Vorstellungen vom Leben erfüllen zu können. Toller Job, guter Lohn, eigene Wohnung, Schicki-micki und pi pa po.
Doch je näher das Studienende rückte, desto mehr beschlich mich die Vermutung, dass sich danach nicht wirklich viel an meinem Lebensstil ändern würde. Und ich wusste auch gar nicht mehr, ob ich das überhaupt wollte. Denn trotz allem lernen, lebte ich doch ein ziemlich friedliches, und sehr selbstbestimmtes Leben. Dazu kam, dass die meisten Jobsuchenden nicht so erfolgreich waren, wie sie es sich vorgestellt hatten.
Alle, die Wirtschaftsprüfer werden wollten, bekamen zwar tatsächlich Jobs nachgeschmissen, alle andern gingen mehr oder weniger lange leer aus.
Und als meine Freunde und Kollegen dann den langersehnten Job angetreten hatten, wurden die meisten todunglücklich. Weil sie sich alles sehr, sehr anders ausgedacht hatten.
Zwar ist es im Moment für alle eine etwas unsanfte Landung in der Realität, aber so wies aussieht, tut das den meisten (inkl. mir) ganz und gar nicht schlecht. Es tun sich neue Wege auf, die offengesagt viel interessanter sind, als die ursprünglich geplanten. Die Studienzeit war eben DOCH äusserst friedlich ...

Freitag, Dezember 15, 2006

Alleinsein

Fast alle meine Freunde, die eine feste Beziehung haben, sind seit Jahren in dieser Beziehung. Wenn sie mal nicht zusammen sind, drehen sie fast durch. Und die andern, die Single sind, sind es seit Jahren und haben riesen Panik vor einer Beziehung!
Die Beziehungsfreunde lästern zwar manchmal grauenhaft, und sagen Dinge wie "Warum es mir schlecht geht? Wegen Sue, wie immer!" aber sie würden sich nicht von ihrem Partner trennen.

Die Singlefreunde widerum sagen, sie hätten gern wieder eine Beziehung, sie fühlen sich alleine. Aber die Idee, sich ernsthaft auf jemanden einzulassen jagt ihnen dermassen Angst ein, dass sie lieber schon abhauen und alle Zelte abreissen, noch bevor sich überhaupt irgend etwas anbahnen konnte. Sogar dann, wenn das gegenüber sämtliche Herzig-Rekorde bricht, sich als absoluter Traummann entpuppt und einem die Welt zu füssen legt, so dass ganz sicher keine Wünsche mehr offen bleiben. Sie eingefahrenen Singles finden etwas auszusetzen um sich nicht auf ihne einlassen zu müssen. Aus lauter Angst. Aber Angst vor was??

Mittwoch, Dezember 13, 2006

Mein Dienst am Universum

Das Universum ist nicht unendlich.

Diese Aussage knallte mir ein angehender Physiker vor kurzem an den Kopf. Es traf mich schwer, denn ich war die letzten 24 Jahre felsenfest davon überzeugt, dass es unendlich IST. Und jetzt, nach langem üben, wie man sich die Unendlichkeit überhaupt vorstellt, soll einfach alles ganz anders sein?

Die Erklärung meines Physikers ist: Wäre das Universum unendlich, müsste es nachts hell sein auf der Erde, weil ja das Licht von unendlich vielen Sternen abstrahlen würde.

Eine andere Erklärung fällt ihm momentan nicht ein, sagt er. Sowas. Das ist schon fast Rufmord am Universum! Ich halte wacker dagegen, und bringe unwissenschaftliche Einwände, die sein Argument in den Schatten stellen. Der Kamp ist noch nicht entschieden, und ich bin weiterhin der Überzeugung, das Universum ist unendlich. Denn, wenn es das tatsächlich nicht wäre, was gibt es dann noch? Was kommt hinter dem Universum? sozusagen Nachbars Gärtli? Was, wenn mir niemand diese Frage beantworten kann? Oder die Antwort "nichts!" lautet? Wie fürchterlich! Da bleib ich lieber beim Gedanken an die Unendlichkeit, weil an die habe ich mich mittlerweile gewöhnt.

Sonntag, Dezember 10, 2006

think twice

Dank der SP-Initiative "Legalisierter Konsum aller Rauschmittel für Erwachsene" hat das Kapitel Drogen wieder einmal Hochkonjunktur. (Originalbegründung SP hier)

Am Mittwoch morgen DAS Thema schlechthin, jetzt finde ich gerade mal noch einen einzigen Zeitungsartikel dazu (here we go). Dass es trotzdem kein kurzfristiger Dezember-Scherz war, beweisen die vielen Diskussionsforen, in denen das Problem von allen Seiten beleuchtet wird. Alle Seiten? Die meisten argumentieren mit mit starken Wörtern wie Finanzen, Fairness (Selbstmordversuche werden ja auch nicht geahndet ...), die Geschichte der Drogen wird erklärt, und der kleinkrieg unter Parteilern fleissig weitergeführt.

Über die Auswirkungen, die Drogen auf die Psyche eines Menschen haben, habe ich nichts gelesen. Ich rede dabei nicht vom kurzfristigen high, sondern von der langfristigen Persönlichkeitsveränderung, die sich im Zusammenhang mit Drogenmissbrauch vollzieht.

Vor einem Jahr war ich genauso schlau wie alle andern, aber war per Zufall in der Situation dass ich ein Sozialpraktikum absolvieren musste. Um als erfolgsorientierte und zur Maschine werdende BWL-erin nicht zu vergessen, dass auch Randgruppen zu unserer Gesellschaft gehören. Ich entschied mich gegen die gängigen Plätze in Alters- und Behindertenheime, und ging statt dessen in eine Entzugsklinik für Abhängige von harten Drogen.
Die zwei Wochen, die ich dort verbrachte, änderten einige meiner Ansätze und Massstäbe grundlegend.

Ich kam an im Glauben dass ich mit richtigen Junkies zu tun habe. Doch sie sahen aus wie Du und ich. Sie reden (meistens) kein wirres Zeugs, sondern führten Diskussionen wie Du und ich. Sie redeten über ihre Probleme, standen zu ihrer Suche, machten klar dass sie jetzt auf dem Weg der Besserung seien. Na wunderbar, dachte ich nach den ersten paar Tagen, Problem gelöst!
Etwas sauer aufgestossen dabei sind mir die Pfleger. Sie wirkten abgeklärt, wenig beeindruckt vom offensichtlichen Enthusiasmus der Patienten, ihre Sucht zu besiegen. Ich dachte, wenn diese Leute schon bereit sind, an sich zu arbeiten, sollten sich doch mit allem möglichen unterstütz werden? Und Optimismus und Motivation von aussen kostet nicht mal was!

Nach ca. 3 Tagen landete ich hart auf dem Boden der Realität. Die meisten der Patienten waren zum x-ten Mal in der Klinik. Sie hatten zuvor schon unzählige Entzüge abgebrochen, und sind wieder in die alten Muster geflüchtet. Hatten dabei im Laufe der Zeit Karriere, Familie, ihr ganzes Leben aufgegeben. Hatten sich kurzfristig und plötzlich von den liebsten Menschen in wahre Bestien verwandelt, gestohlen, gelogen, gelitten. Sich selbst das Maximum an Schmerz zugefügt, alles, um für einen Moment lang in eine Welt abzutauchen, die noch heil ist. Aus langeweile, aus Angst, aus Experimentierfreudigkeit.
Einige der Patienten erzählten mir, dass sie nicht wirklich süchtig seien. "Allen gemeinsam ist die Verleugnung ihrer Abhängigkeit vor sich selbst und vor andern." (Wiki hat einige interessante Artikel zum Thema)
Der Wille ist stark, das Fleisch ist schwach ... Bei Drogenabhängigen funktioniert der Kopf meistens noch ziemlich gut, aber in den entscheidenden Momenten übernimmt der Körper das Kommando. Und er spricht eine ganz klare Sprache: Ich.will.Drogen.JETZT. Dumm, wenn man grad kein Geld dabei hat, um sich welche zu kaufen. Blöd, dass einem die Drogen niemand freiwillig gratis gibt.
Doch getrieben vom Verlangen lassen sich fast alle dieser Probleme relativ einfach lösen.
Was aber gar keine Bedeutung hat in diesem entscheidenden Moment ist, dass zu Hause die Tochter auf ihr Mittagessen wartet. Dass man den Menschen um einen herum versprochen hat, in Zukunft keine Drogen mehr anzurühren. Dass man in dem Moment bereit ist, sich selbst und alle um einen herum zu betrügen. Zum x-ten Mal. Und nur noch dieses eine Mal ...
Ich hab ich Australien mal einen Joint geraucht (was mich fast umgebracht hätte, dieses elende Kratzen im Hals!) und wenig später ein Hash-Cookie gegessen. Zweiteres war ein Volltreffer, und hat mich während einer riesen Party in andere Sphären katapultiert. Ich sass auf meinem Stühlchen im Getümmel, und war mit meinen Gedanken Lichtjahre entfernt, auf dem allerbesten und friedlichsten Trip ever. (nicht schwierig, war ja auch mein Einziger ...). im Nachhinein denke ich zwar immer noch äusserst positiv an dieses Erlebnis zurück, würde aber nie im Leben mehr so ein Keks essen, weil ich ziemlich schockiert wie wenig (bzw. gar keine) Kontrolle ich mehr über mich hatte. Und auch weil ich sah was Leute unter Drogeneinfluss für Mist machen, und sich nachher im nüchternen Zustand nur noch zu Tode schämen dafür.
Nur, was man seinem eigenen Ruf antut, ist das eine. Das ist ja auch der Punkt der SP. Aber wenn man sich in der Öffentlichkeit bewegt, ist man auch verantwortlich für den Ruf von Freunden, Familien, Arbeitgeber, etc. Und nichts, aber auch gar nichts ist es wert, dieses soziale Umfeld so zu enttäuschen, wie es im Umgang mit Drogen so oft passiert.

Freitag, Dezember 08, 2006

Connecting the dots

"I fell, I'm bleeding and I'm feeling the pain.
But even though it hurts a lot, I know pain will fade quickly. If only it starts fading soon ..."

I was promised a job, when I return from Australia. The job, I've been at for the last 1.5 years. The job, I held during my final exams. The job, I studied less for, since I thought it's clever to invest in my working future.
Before I went away, I asked my boss if I had to resign. He said "No, you take off, unpayed holidays. Don't worry. You know that you've got a job, when you return!"

When I was in Australia, I started to feel odd about it. Somehow, and I couldn't explain where this feeling was coming from, I felt like it was not gonna work out. But I kept waiting. I kept believing, and kept not looking for something else. Naive me.
The last couple of days I met quite a lot of people. Friends, family, colleagues. Everybody was asking me, what I gonna do now. Anytime I was asked, I was reminded of my odd feeling, but had to keep hope upright. To everybody else it was so clear, that I gonna get my job back. Even my granny, she usually forgets my name - but she knows at all times, that I'm the banker.

Today, I finally met my former boss. He said to me: "Sorry Vanessa, right now, I can't tell you where and if we gonna have any work for you. But: you DO have your contract, you WILL work for us." I thought "When, in march may be? Great. That's not exactly what I was looking for. I was expecting to work NOW, cause that's what I've been promised!". Of course I didn't just give in. I fought. But whatever happens now doesn't change what I'm feeling the slightest.

I am very disappointed how this all went. The most, I am disappointed in myself. For unconditional believing in his promise. For me not to take the initiative to look for something else. For sitting home, waiting to meet him. For wasting my time. For investing precious time during my studies, just to earn a sear crop now. That's at least, how it feels right now. I know, in the long run, it all happens for a reason. But: You can't connect the dots looking forward; you can only connect them looking backwards.
That's what I believe in ... Now I got this, from a friend of mine, who's trying to bring me back to my own believe. .. Couldn't tell it any better than Steve Jobs. (and the text, for those who don't understand him talking)

Thanks rog.

Dienstag, Dezember 05, 2006

I'm bored.

Was machen wir denn da? Mal einen Kaffee holen und Fernseh gucken.
Schminken könnte ich mich, an meiner Schönheit arbeiten, das Projekt "Wie lerne ich mein Spiegelbild zu akzeptieren" vorantreiben. Aber nein, wofür auch, dem Fernseher ist's egal, meiner Katze auch.

Gerade eben hab ich mit Sean telefoniert, meinem guten alten Freund. Der, der konsequent unglücklich ist, weil Single. Der, der sich immer beklagt hat "alle finden eine Freundin und dann vergessen sie, wer ihre wirklichen Freunde sind, und sehen nur noch die Freundin!"
Er hat seit kurzem eine neue Freundin. Und jetzt seh ich nix mehr von ihm. Damit konfrontiert am Telefon hat er nur doof gelacht. Das ist ja wohl die Höhe.
Sie muss direkt hinter ihm gestanden sein während wir geredet haben, denn er hat mit seiner "ich bin der absolut coolste und sexiest man alive sowieso!"-Stimme gesprochen. Pffff. Kevin Federline Verschnitt, ahh!!

Montag, Dezember 04, 2006

La petite Suisse

Gestern war ich in Bern bei einem Kollegen zum Znacht eingeladen.
Er hat für mich gekocht, nur wir zwei allein. Ist das automatisch ein Date?

Da ich schon mal in Bern war, habe ich gleich noch meine potentiell zukünftige Mitbewohnerin angerufen, die ich vorher noch nie gesehen habe, um mit ihr einen Café trinken zu gehen bei dem wir uns beschnuppern konnten.

Ich habe mich vor ca. 2 Wochen für eine Wohnung interessiert, die ich nun auch zugesagt bekommen habe, aber: der Vormieter hat mich gefragt ob ich nicht auch an einer WG interessiert sei, da gäbe es noch jemanden. Überhaupt kein Problem für mich, das könnte sogar noch viel lustiger werden als alleine zu wohnen. Gut. Sie getroffen, und es war wirklich, wirklich lässig. Plötzlich fragte sie: "Kännsch Du en Mario didadu?" Ganz weit hinten in meinem Kopf läutete eine Glocke. Leise, aber so stark dass es eindeutig war. "ja!" sagte ich, lange bevor mir das Gesicht zum Namen einfiel, oder gar Erlebnisse, die mich mit dieser Person verbinden. ich hirnte weiter, erfolglos. Sie half mir, sagte er mache grad die Pilotenausbildung. Und damit war die Erinnerung wieder voll da:

Vor ca. einem Jahr war mir in der Schule ziemlich langweilig, und ich habe in einer Zeitung geblättert. Da habe ich ihn entdeckt. Wegen seiner blauen Augen ist er mir sofort aufgefallen. Ich habe zum Spass meinen Banknachbarn gefragt, ob er diesen Typen aus der Zeitung kennt. Wie gross ist schon die Chance, dass er ja sagt? Bei 7 Millionen Schweizern, sagen wir jeder "kennt" 150 Leute, das sind 0.004%

- "ja, das ist Mario didadu, willst Du seine Telefonnummer haben?" sehr überrascht, fast schon leicht schockiert wehrte ich ab, ann überlegte ich es mir anders. warum eigetnlich nicht? Mario und ich fingen an zu SMSlen, aber der Kontakt schlief bald wieder ein.

Jetzt fragt mich Flurina ob ich ihn kenne, sie arbeitet nämlich mit ihm zusammen. Tss. Ich hab seine Telefonnummer mittlerweile gelöscht, weil ich sie nie brauchte. Wenn ich ihn jetzt noch mal kennenlerne, dann aber richtig!

Plus, nochmal so eine super-kleine-Schweiz-Geschichte: Die beste Bloggerin dies gibt, Chnübli, ist die Schwester von einem jungen Mann den ich vor ein paar Jahren besser kennengelernt habe. Da hab ich aber noch nichts davon geahnt, dass die Familienbande weiter ausgebaut werden in ferner Zukunft.

Wenn man also unfreundlich sein möchte zu jemandem, geht man besser kurz nach Deutschland. Die Chance, dass dich in der Schweiz jemand kennt oder erkennt, sind viiiiel zu gross (mit diesen 0.004%, auch wenn das nicht so scheinen mag)

Samstag, Dezember 02, 2006

Pling-Tong Lachgas-Kind

Oder hat es einen Joint geraucht?